Bei einer gemeinsamen Redaktionskonferenz der World Socialist Web Site vom 22. bis 27. Januar 2006 bereitete sich das Internationale Komitee der Vierten Internationale auf die Turbulenzen des Jahres 2006 vor. Führende Mitglieder der Internationalen Redaktion der WSWS sowie Delegierte verschiedener Sektionen des IKVI gaben Berichte über die politischen Bedingungen in nahezu allen Regionen der Welt, die später auf der WSWS veröffentlicht wurden.
Die Berichte stellten eine marxistische Analyse der Weltlage zu Beginn des Jahres 2006 dar und gaben eine Perspektive, um die Kämpfe der Arbeiterklasse in der kommenden Zeit zu führen. Sie nahmen sowohl die Finanzkrise 2008 vorweg als auch die Massenunruhen, die im Nahen Osten, in Europa und in anderen Regionen als Folge dieser Krise stattfanden.
Befindet sich der Kapitalismus als Weltwirtschaftssystem in einer Aufwärtsbewegung und hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht, oder befindet er sich im Niedergang und steht möglicherweise sogar kurz vor dem Abgrund? Die Antwort, die wir auf diese Frage geben, hat notgedrungen äußerst weit reichende Konsequenzen, und zwar nicht nur im Hinblick auf die Bestimmung unserer praktischen Aufgaben, sondern ebenso für die gesamte theoretische und programmatische Orientierung unserer Bewegung.
Den Voraussagen über ein globales Wirtschaftswachstum zum Trotz, erzeugen der objektive Niedergang des amerikanischen Kapitalismus und der Aufstieg der asiatischen Ökonomien die Bedingungen für eine beispiellose Krise im Weltwirtschaftssystem.
Die relative Stärke oder Schwäche, Robustheit oder Angeschlagenheit des amerikanischen Kapitalismus und seine Entwicklung über eine längere historische Periode ist im grundlegendsten und objektiven Sinne eine Frage, die die ganze Welt betrifft. Das Schicksal des Weltkapitalismus war im Verlauf des letzten Jahrhunderts stärker mit den Vereinigten Staaten als mit der nationalen Wirtschaft oder der Politik irgendeines anderen Landes verbunden.
Die chinesische Frage entwickelt sich im Hinblick auf unsere Perspektive, eine internationale sozialistische Bewegung im 21. Jahrhundert aufzubauen, zu einem der zentralen Aspekte.
Als vor 15 Jahren die stalinistischen Regime in Osteuropa und der Sowjetunion zusammenbrachen, erklärten wir, dass es sich dabei um den Ausdruck einer tiefen Krise des Weltimperialismus handelt.
Je weiter sich die alten nationalen Arbeiterbürokratien nach rechts entwickelt haben, desto weiter auch die Exradikalen. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, wie diskreditiert ihre Positionen sind und welche objektiven Schwierigkeiten mit dem Versuch verbunden sind, der reformistischen Opposition gegen die sozialistische Revolution Leben einzuhauchen.
Lateinamerika ist seit langer Zeit eine instabile Region, in der es wiederholt zu explosiven Massenkämpfen sowie großen und tragischen Verrätereien kam, in deren Folge die Massen brutalen Militärdiktaturen ausgeliefert wurden. Die pablistisch-revisionistische Tendenz, die mit dem Trotzkismus gebrochen hat, spielte eine entscheidende Rolle bei diesen Verrätereien, besonders in den 1960er und frühen 1970er Jahren.
Hat der Kapitalismus eine harmonische Weltkultur geschaffen oder ist er dazu in der Lage?
Die gegenwärtigen ökonomischen, sozialen und politischen Verhältnisse in Israel und Palästina sind eine Anklage gegen das zionistische Projekt und den Nationalstaat. Sie bieten keine Lösung dafür, die Unterdrückung der Juden zu beenden.
Im März 2003 lautete die offizielle Prognose – oder vielmehr: die offizielle Propaganda – mit Blick auf den Irak wie folgt: Die von den USA angeführte Invasion war eine notwendige und gerechtfertigte Intervention um einen brutalen Diktator zu entfernen, dessen Regime den Frieden und die Stabilität auf der Welt durch seine Bestrebungen, sich Massenvernichtungswaffen zu verschaffen, und seine Unterstützung für internationalen Terrorismus bedrohte.
Das enorme Anwachsen der sozialen Ungleichheit ist seit 25 Jahren der wichtigste Faktor im gesellschaftlichen und politischen Leben der USA. Dennoch – oder vielmehr: gerade deswegen – ist die soziale Ungleichheit das große Thema im politischen Leben, das nicht erwähnt werden darf.
Die gegenwärtige Situation in den Vereinigten Staaten ist im Hinblick auf die Verfassungsmäßigkeit der Regierung und das Recht ein fundamentaler Ausdruck dafür, dass sich das soziale und politische System in einem fortgeschrittenem Stadium des Zerfalls befindet.
Mit der Herausbildung der globalisierten Wirtschaft schlug den nationalistischen Projekten überall auf der Welt, einschließlich der regulierten nationalen Wirtschaft Indiens, die letzte Stunde.
Es gibt wahrscheinlich keinen anderen Kontinent, der so viele tragische Beispiele für die bösartigen Rolle und die Hinterlassenschaften des Kolonialismus bietet.