Diese Vorträge wurden während der Sommerschule der Socialist Equality Party (USA) gehalten, die 2007 in Ann Arbor (Michigan) stattfand.
Sie behandeln entscheidende politische und historische Fragen, die mit dem Kampf der 1923 von Leo Trotzki gegründeten Linken Opposition gegen die nationalistische Politik der stalinistischen Bürokratie sowie deren Vereinnahmung der politischen Macht innerhalb der Sowjetunion und in der Kommunistischen Internationale verbunden sind.
Dazu gehört Trotzkis Kampf gegen Stalins katastrophale Politik in Bezug auf den britischen Generalstreik von 1926, die chinesische Revolution von 1925-1927 und die Wirtschaftspolitik innerhalb der Sowjetunion selbst. Vorträge von Peter Daniels und Bill Van Auken behandeln Trotzkis monumentales Werk Verratene Revolution, das die materielle Grundlage des Wachstums der konterrevolutionären stalinistischen Bürokratie erklärt. Thematisiert wird auch der Kampf Trotzkis für die Gründung einer neuen, der Vierten Internationale – in Opposition zu zentristischen Kräften, die erklärten, deren Gründung sei verfrüht.
Dieser Vortrag konzentriert sich auf die strategischen und taktischen Lehren aus der gescheiterten deutschen Revolution – Lehren, die rasch zum Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen zwischen der Linken Opposition und der von Stalin, Sinowjew und Kamenjew geführten Troika wurden.
Aufstieg und Fall der Zweiten Chinesischen Revolution von 1925 bis 1927 gehören zu den bedeutendsten politischen Ereignissen in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Diese gescheiterte Revolution endete mit dem Tod Zehntausender kommunistischer Arbeiter und der völligen Zerstörung der Kommunistischen Partei Chinas als Massenorganisation der Arbeiterklasse. Es ist unmöglich, die grundlegenden Probleme der modernen chinesischen Geschichte zu verstehen, insbesondere das Wesen des 1949 errichteten maoistischen Regimes, ohne die Lehren aus den Ereignissen der Jahre 1925 bis 1927 gezogen zu haben.
Der britische Generalstreik vom Mai 1926 bleibt, auch nach über 90 Jahren, ein entscheidendes Ereignis in der Geschichte der Arbeiterbewegung. Seine Lehren sind unentbehrlich für die Entwicklung einer revolutionären Strategie – nicht nur in Großbritannien sondern auch international.
Ihre historische Legitimität erhält die Russische Revolution nicht von dem Versuch, ein isoliertes sozialistisches Russland zu schaffen, sondern von der Tatsache, dass mit der Revolution in Russland der Startschuss für die sozialistische Weltrevolution gegeben wurde.
Trotzkis Analyse in „Kapitalismus oder Sozialismus?“ – eines der Ergebnisse seiner theoretischen Arbeit im Hauptausschuss für Konzessionen und in anderen Wirtschaftsprojekten – ist eine der dichtesten und weitreichendsten Zusammenfassungen seiner Perspektive für die Entwicklung der sowjetischen Wirtschaft.
Die fünf Jahre zwischen Trotzkis Aufruf zur Gründung der Vierten Internationale 1933 und dem Gründungskongress 1938 waren von einem fortwährenden Kampf gegen eine Reihe zentristischer politischer Organisationen geprägt. In dieser Periode waren diese Organisationen insbesondere in Europa aktiv. Viele bekundeten ihre Sympathie für Trotzkis Perspektive oder erklärten sich selbst zur Vierten Internationale.
Ein Verständnis der Russischen Revolution und des Sowjetischen Staates – deren Aufstieg und nachfolgende Degeneration – ist für die politische Bewaffnung der Arbeiterklasse von besonderer Bedeutung. Um die Kämpfe des 21. Jahrhunderts vorzubereiten, ist es notwendig, sich die Lehren des 20. Jahrhunderts anzueignen.
Die sowjetische Intervention in Spanien lässt sich am besten als Versuch verstehen, eine sich entwickelnde Revolution zu ersticken, ihre führenden Vertreter zu liquidieren, breite Schichten von Arbeitern und Bauern zu terrorisieren und zu verhindern, dass deren spontane revolutionäre Bestrebungen eine politisch bewusstere Form annahmen.