Internationale SEP-Schulungswoche 2023

Die Workers League verteidigt die Theorie der permanenten Revolution gegen den Opportunismus der Workers Revolutionary Party

Den folgenden Vortrag hielten Tom Peters, führendes Mitglied der Socialist Equality Group (Neuseeland), und Thomas Scripps, führendes Mitglied der Socialist Equality Party (UK), auf der Internationalen Sommerschule der SEP (Vereinigte Staaten), die vom 30. Juli bis zum 4. August 2023 stattfand. Alle Vorträge sind hier verfügbar.

Den Eröffnungsbericht hielt David North, der Vorsitzende der internationalen WSWS-Redaktion und nationale Vorsitzende der SEP, unter dem Titel: „Leo Trotzki und der Kampf für den Sozialismus in der Epoche des imperialistischen Kriegs und der sozialistischen Revolution“.

2. Vortrag: „Die historischen und politischen Grundlagen der Vierten Internationale

3. Vortrag: „Der Ursprung des pablistischen Revisionismus, die Spaltung in der Vierten Internationale und die Gründung des Internationalen Komitees

4. Vortrag: „Die kubanische Revolution und die Opposition der SLL gegen die prinzipienlose Wiedervereinigung von 1963 mit den Pablisten

5. Vortrag: „Der ‚große Verrat‘ in Ceylon, die Gründung des Amerikanischen Komitees für die Vierte Internationale und die Gründung der Workers League

6. Vortrag: „Der anhaltende Kampf gegen den Pablismus, der Zentrismus der OCI und die Anzeichen einer Krise im IKVI

7. Vortrag: „Das Internationale Komitee analysiert die globale Wirtschaftskrise und entlarvt Mandels ‚Neokapitalismus‘: 1967-1971

8. Vortrag: „Wohlforths Renegatentum, die Erneuerung des Kampfes gegen den Pablismus in der Workers League und die Hinwendung zur Arbeiterklasse

9. Vortrag: Die Rolle von Sicherheit und die Vierte Internationale im Kampf um die Kontinuität des Internationalen Komitees der Vierten Internationale

10. Vortrag: 1982: Der Marxismus, die revolutionäre Partei und die Kritik an Healys „Studien im dialektischen Materialismus“

Es ist ein Privileg, einen Beitrag zur Arbeit dieser äußerst wichtigen Schule zu leisten, die bereits eine Fülle von historischem und theoretischem Material behandelt hat und die Kontinuität der weltweiten trotzkistischen Bewegung zum Ausdruck bringt. Dem Zeitraum von 1982 bis 1986 könnte man durchaus eine ganze Woche oder länger widmen, denn es handelt sich um die vielleicht am besten dokumentierte Spaltung in der Geschichte des Sozialismus. Wie andere Genossen schon gesagt haben: Was wir hier präsentieren, ist eine Einführung und ein Leitfaden für ein weiteres Studium.

Der vorherige Vortrag von Genosse Christoph Vandreier untersuchte die Anfänge des theoretischen und politischen Kampfs der Workers League gegen die opportunistische Degeneration der Workers Revolutionary Party (WRP). Dieser Kampf begann 1982 mit David Norths Kritik an Gerry Healys „Studien des dialektischen Materialismus“[1], die den Marxismus verfälschten, sowie mit Norths Artikelserie „Leo Trotzki und die Entwicklung des Marxismus“.[2]

In der politischen Zusammenfassung am Ende seiner Kritik stellt Genosse North fest: „Eine Vulgarisierung des Marxismus, die uns als ‚Kampf für die Dialektik‘ angedreht worden ist, wurde von einer unmissverständlichen Abweichung zum Opportunismus innerhalb des Internationalen Komitees, besonders innerhalb der WRP begleitet.“

Healys idealistische „Praxis der Erkenntnis“ diente dazu, Diskussionen über politische Probleme und Differenzen innerhalb der Partei zu unterdrücken und krasseste opportunistische Praktiken zu rechtfertigen. Das Studium von Trotzkis Schriften wurde ebenso aufgegeben wie der politische und theoretische Kampf gegen den pablistischen Revisionismus. In jeder Hinsicht, schrieb North, wurde „die Theorie der permanenten Revolution als für die gegebenen Umstände nicht anwendbar behandelt“.[3]

Diese Theorie bildet nach wie vor die programmatische Grundlage des Trotzkismus als revolutionären Marxismus unserer Zeit. Sie geht bis auf Marx und Engels zurück. Aus den Revolutionen von 1848 zog Marx den Schluss, dass es keine politische Einheit zwischen dem demokratischen Kleinbürgertum und der Arbeiterklasse geben könne. Er schrieb:

Während die demokratischen Kleinbürger die Revolution möglichst rasch (...) zum Abschlusse bringen wollen, ist es unser Interesse und unsere Aufgabe, die Revolution permanent zu machen, so lange, bis alle mehr oder weniger besitzenden Klassen von der Herrschaft verdrängt sind, die Staatsgewalt vom Proletariat erobert und die Assoziation der Proletarier nicht nur in einem Lande, sondern in allen herrschenden Ländern der ganzen Welt so weit vorgeschritten ist, dass die Konkurrenz der Proletarier in diesen Ländern aufgehört hat, und dass wenigstens die entscheidenden produktiven Kräfte in den Händen der Proletarier konzentriert sind.[4]

Diese Grundkonzeption wurde von Trotzki unter Berücksichtigung der Lehren der Revolution von 1905 weiterentwickelt und bereichert. Im Gegensatz zu den Menschewiki, die auf der Unterordnung der Arbeiterklasse unter den bürgerlichen Liberalismus bestanden, erklärte Trotzki, dass die Bourgeoisie organisch unfähig sei, die demokratische Revolution zu verwirklichen. Nur die Arbeiterklasse konnte die Aufgaben der Revolution erfüllen, indem sie mit ihrer eigenen Partei die Macht eroberte und die Bauernschaft und alle unterdrückten Massen anführte. Dies wurde nicht als nationale Revolution, sondern als Auftakt zur Weltrevolution verstanden.

Leo Trotzki

Diese Perspektive wurde durch die Oktoberrevolution von 1917 praktisch bestätigt. Lenin kam zu denselben Schlussfolgerungen wie Trotzki: Er gab die alte Formel der Bolschewiki von der „demokratischen Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft“ auf und richtete die Partei im April 1917 grundlegend auf die Machtergreifung aus – gegen den Widerstand Stalins und führender Mitglieder der bolschewistischen Partei, die sich für eine Umgruppierung mit den Menschewiki und die Unterstützung einer bürgerlichen Regierung einsetzten.

1933 fasste Trotzki die bleibende Bedeutung der Theorie der permanenten Revolution zusammen, um das Proletariat nach der katastrophalen Niederlage in China, verursacht durch die Zwei-Stufen-Theorie der stalinistischen Bürokratie, wieder politisch zu wappnen.

Die Theorie der permanenten Revolution, so sagte Trotzki, beruhe auf „drei Begriffen“:

a. Die nationale Bourgeoisie, die in der Anfangsphase versucht, die Revolution für sich zu nutzen (Kuomintang, Gandhi), geht im Verlauf der weiteren Entwicklung der Revolution immer auf die andere Seite der Barrikaden, zu den feudalen Klassen und den imperialistischen Unterdrückern über.

b. Das Kleinbürgertum (Bauernschaft) kann in der bürgerlichen Revolution keine führende Rolle mehr spielen und folglich auch nicht die Macht übernehmen. Daraus folgt die Ablehnung der Losung der bürgerlich-demokratischen Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft.

c. Unter der Diktatur des Proletariats geht die bürgerlich-demokratische Revolution in die sozialistische Revolution über, die nur als Glied der Weltrevolution vollständig triumphieren kann.[5]

Die WRP sollte alle diese Grundsätze verraten. Ab Ende der 1970er Jahre ging sie opportunistische Bündnisse und Beziehungen mit bürgerlich-nationalistischen Organisationen und Regimen ein. Dazu gehörte die unkritische Unterstützung der Palästinensischen Befreiungsorganisation, der nationalen Befreiungsbewegung in Simbabwe, von Saddam Hussein im Irak und des Khomeini-Regimes im Iran. Es wurden finanzielle Beziehungen zum Gaddafi-Regime in Libyen aufgebaut, die die Führer der WRP vor der Partei und dem Internationalen Komitee verbargen.

Die Perspektive, trotzkistische Parteien in diesen Ländern aufzubauen, wurde aufgegeben. Stattdessen propagierte die WRP bürgerlich-nationalistische Führer als die legitime Führung der Arbeiterklasse. Dies ging einher mit einer zunehmend unkritischen Förderung von Teilen der Labour- und Gewerkschaftsbürokratie in Großbritannien.

In diesem Vortrag wird untersucht, wie die Workers League im Anschluss an die Kritik von David North vom Oktober 1982 einen prinzipiellen Kampf aufnahm und die Theorie der permanenten Revolution gegen den Opportunismus verteidigte, der inzwischen die Perspektive und Praxis der WRP beherrschte.

Die Dokumente widerlegen gründlich die falsche und eigennützige Behauptung Cliff Slaughters, dass es in allen Sektionen des Internationalen Komitees der Vierten Internationale (IKVI) eine vergleichbare Degeneration gegeben habe und dass niemand in der Lage gewesen sei, Healys Vorherrschaft und Schikanen zu hinterfragen. Im November 1985 schrieb Slaughter an David North: „Alle Führer des IK waren sowohl Teil des Healyismus als auch seine Opfer, und damit muss man sich auseinandersetzen, es analysieren und korrigieren.“[6]

Slaughter versuchte damit, sich von jeglicher Verantwortung für die Krise in der WRP freizusprechen und das IKVI zu diskreditieren, das die Kontinuität der trotzkistischen Bewegung verkörpert. Dies war ein erster Schritt zur offenen Abkehr vom IKVI und vom Trotzkismus.

Die Degeneration der WRP fand nicht über Nacht statt. Die SLL hatte den Kampf gegen die Wiedervereinigung der Socialist Workers Party (SWP) mit dem pablistischen Internationalen Sekretariat im Jahr 1963 angeführt. Healy und Slaughter hatten die Hinwendung der SWP zum Castroismus und den großen Verrat der LSSP in Sri Lanka aufgedeckt. Doch zehn Jahre später befand sich die britische Sektion auf dem Rückzug und passte sich dem starken nationalistischen Druck in Großbritannien an, einschließlich der weit verbreiteten Illusionen in die Labour Party und die Gewerkschaftsbürokratie.

Die Radikalisierung breiter Schichten der Arbeiterklasse und der Mittelschicht als Reaktion auf die revolutionären Umwälzungen der späten 1960er Jahre hatten zu einem Zustrom von Mitgliedern geführt. Aber diese Mitglieder wurden nicht als Internationalisten und Trotzkisten ausgebildet. Die WRP-Führung betrachtete den Kampf um politische Klärung und Ausbildung allmählich als Hindernis für das Wachstum ihrer Ressourcen und Mitgliederzahlen.

In den Jahren nach der Wiedervereinigung der SWP mit den Pablisten, die zu einer relativen Isolierung der britischen Sektion führte, betrachtete Healy das Wachstum der trotzkistischen Bewegung zunehmend als Nebenprodukt des Aufbaus einer starken nationalen Partei in Großbritannien.

Wie David North in seinem Buch Gerry Healy und sein Platz in der Geschichte der Vierten Internationale erklärt hat, lag der Umorientierung auf die Mittelschichten in Großbritannien und den opportunistischen Finanzbeziehungen mit bürgerlichen Regimen im Nahen Osten letztlich ein „Mangel an politischem Vertrauen in die Möglichkeit zugrunde, die Arbeiterklasse für das Programm des Marxismus zu gewinnen. Letztendlich bedeutete dies, die revolutionäre Rolle der Arbeiterklasse als Totengräber des Kapitalismus und Erbauer einer neuen Gesellschaft zurückzuweisen.“[7]

Die historische Entwicklung der Workers League und der Revolutionary Communist League (RCL) in Sri Lanka verlief ganz anders. Beide Organisationen waren im Kampf gegen den Pablismus gegründet worden. Die Gründungskader der Workers League wurden 1964 aus der SWP ausgeschlossen, weil sie eine politische Diskussion über den Eintritt der LSSP in die Bandaranaike-Regierung in Sri Lanka gefordert hatten. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass eine Partei, die sich auf die Vierte Internationale berief, in eine bürgerliche Koalitionsregierung eintrat. Der historische Verrat der LSSP zeigte die Rolle des pablistischen Revisionismus als wichtige Stütze der bürgerlichen Ordnung.

Keerthi Balasuriya

Die Revolutionary Communist League (RCL), die 1968 in Opposition zum Verrat der LSSP gegründet wurde, geriet bald in Konflikt mit der britischen Sektion, die bereits auf dem Rückzug war. RCL-Sekretär Keerthi Balasuriya wandte sich scharf gegen eine von der SLL im Dezember 1971 im Namen des IKVI herausgegebene Erklärung, in der die Entsendung indischer Truppen nach Ostpakistan „kritisch unterstützt“ wurde, angeblich zur Unterstützung eines nationalen Befreiungskampfes im späteren Bangladesch.

Keerthi schrieb:

Die Logik der falschen politischen Positionen des IK zu Bangladesch musste dazu führen, dass alle vergangenen Erfahrungen der marxistischen Bewegung aus den Kämpfen der kolonialen Massen über Bord geworfen werden.[8]

Die RCL bestand darauf, dass die indische Militärintervention genau dazu diente, einen revolutionären Kampf zur Vereinigung von Ost- und Westbengalen zu unterdrücken. In einer Erklärung warnte sie, dass sich die Arbeiterklasse auf keine der bürgerlichen Regierungen in der Region verlassen könne. Die SLL sorgte dafür, dass die Kritik der RCL innerhalb des IKVI unbekannt blieb, und arbeitete daran, die sri-lankische Sektion zu isolieren.

Die SLL/WRP bereitete der RCL auch enorme Schwierigkeiten in ihrem Kampf für die Vereinigung singhalesischer und tamilischer Arbeiter auf der Grundlage eines sozialistischen Programms, das die Anerkennung des Rechts auf Selbstbestimmung für das tamilische Volk beinhaltete. Mike Banda war zunächst gegen die Selbstbestimmung und unterstützte damit den 1948 vom Imperialismus errichteten Staat, der auf singhalesischem Chauvinismus basierte. Im Jahr 1979 wechselte die WRP jedoch zu einer Position der kritiklosen Unterstützung der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE). Sie stellte die LTTE im Wesentlichen als legitime Führung des tamilischen Volkes dar und verunglimpfte den Kampf der RCL für eine trotzkistische Führung der Arbeiterklasse.

In vorangegangen Vorträgen wurde die Bedeutung des Renegatentums von Tim Wohlforth und der Untersuchung „Sicherheit und die Vierte Internationale“ behandelt, die ein entscheidender Schritt im politischen Kampf gegen das pablistische Liquidatorentum in den USA darstellte. Die Workers League hat diesen Kampf ständig weiterentwickelt und in den 1970er und 1980er Jahren in den Mittelpunkt der Rekrutierung und Ausbildung ihrer Kader gestellt.

Zur gleichen Zeit, als die Workers League in direkten Konflikt mit den WRP-Opportunisten geriet, verstärkte sie ihre Auseinandersetzung mit dem Revisionismus der Socialist Workers Party (SWP). Die Genossen erkannten, dass diese beiden Kämpfe eng miteinander verbunden waren.

Am 31. Dezember 1982 hielt der nationale Sekretär der SWP, Jack Barnes, eine Rede vor dem Nationalkongress der Young Socialists, in der er das gesamte Erbe des Trotzkismus ausdrücklich zurückwies. Die Rede wurde nicht sofort veröffentlicht, aber der Workers League gelang es, eine Teilabschrift zu erhalten, und sie bereitete eine politisch verheerende Antwort vor, die im August 1983 als Broschüre herauskam und den Titel trug: „A Provocateur Attacks Trotskyism“ (Ein Provokateur greift den Trotzkismus an).

Die Broschüre "A Provocateur Attacks Trotskyism", veröffentlicht im August 1983 von Labor Publications

Auch wenn dies nicht ausdrücklich gesagt wurde, war klar, dass sich dieses Dokument auch gegen die Positionen richtete, die von der WRP vertreten wurden.

Die Erklärung verteidigt die Theorie der permanenten Revolution. Sie sei „die programmatische Essenz des Trotzkismus als Marxismus unserer Zeit“, die die Oktoberrevolution als „einen Wendepunkt in der Weltgeschichte, d. h. den Beginn des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus im weltgeschichtlichen Maßstab, interpretiert und den Zusammenhang zwischen dieser welthistorischen Entwicklung und dem Klassenkampf in jedem Land aufzeigt“.[9]

Die Erklärung entlarvte die extreme Degeneration der SWP bis zu dem Punkt, an dem von der 1938 gegründeten Partei außer dem Namen nichts mehr übrig war. Barnes vertrat in seiner Rede eine besonders vulgäre Form des Pablismus. Er prangerte die Theorie der permanenten Revolution als eine Abweichung vom Marxismus und Leninismus an, die dazu geführt habe, dass die Vierte Internationale „aus der Achse der Komintern gestoßen wurde“.[10]

Barnes zufolge zerbrach die Theorie „die postrussische revolutionäre Einheit zwischen Lenin und Trotzki im politischen Sinne. Sie öffnete die Tür für sektiererische, ultralinke Interpretationen und Verwendungen der Theorie der permanenten Revolution.“[11]

Barnes sagte:

Die permanente Revolution ist keine korrekte oder angemessene Verallgemeinerung dessen, was unser Programm ausmacht, und wirft mehr Probleme auf, als sie löst. Wir werden meiner Meinung nach viel, viel mehr erreichen, wenn wir die permanente Revolution relativieren, indem wir darauf hinweisen, dass sie als allgemeiner Begriff für unser Programm nicht brauchbar ist.

Barnes fasste die Perspektive der SWP-Führung zusammen, indem er erklärte: „Trotzkismus, dieser Begriff selbst, so prophezeie ich – keiner von uns wird sich noch so nennen, ehe dieses Jahrzehnt zu Ende ist.“[12]

Jack Barnes, Nationaler Sekretär der Socialist Workers Party, der im Januar 1979 das Mitglied Alan Gelfand aus der SWP ausschloss, weil dieser Fragen zur Untersuchung „Sicherheit und die Vierte Internationale“ gestellt hatte

Barnes’ Argument, so die Workers League, „richtet sich nicht nur gegen den Trotzkismus, sondern gegen die Geschichte selbst“.[13] Barnes behauptete, Trotzki habe Lenin falsch dargestellt, wenn er erklärte, dass dieser nach seiner Rückkehr nach Russland 1917 die Theorie der „demokratischen Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft“ aufgab und in seinen „Aprilthesen“ die Theorie der permanenten Revolution übernahm. Das war dieselbe große Lüge, die Stalin 1924 verbreitet hatte. Er begann seine Kampagne gegen Trotzki und die Linke Opposition gerade mit einem Angriff auf die Theorie der permanenten Revolution und der Anschuldigung, Trotzki habe die Bauernschaft „unterschätzt“. Dies ging Hand in Hand mit der Ablehnung des Internationalismus durch die Bürokratie zugunsten der „Theorie des Sozialismus in einem Land“.

In Wirklichkeit hatte Lenin seit April 1917 mehrfach erklärt, dass die alte Formel „überholt“ sei. Lenin sagte: „Sie taugt zu nichts. Sie ist tot. Vergeblich werden die Bemühungen sein, sie zu neuem Leben zu erwecken.“[14] Er wies auf dasselbe Problem hin, das auch Trotzki hervorgehoben hatte: Die Formel löste nicht das Problem, welche Klasse herrschen würde. Die Februarrevolution hatte diese Einschränkung bestätigt. Der Sowjet verkörperte eine Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft, welche die Macht an die Bourgeoisie „abgetreten“ hatte.

In seinen „Aprilthesen“ lehnte Lenin die Zwei-Stufen-Theorie ab und forderte eine ununterbrochene bzw. permanente Revolution:

Die Eigenart der gegenwärtigen Lage in Russland besteht im Übergang von der ersten Etappe der Revolution, die infolge des ungenügend entwickelten Klassenbewusstseins und der ungenügenden Organisiertheit des Proletariats der Bourgeoisie die Macht gab, zur zweiten Etappe der Revolution, die die Macht in die Hände des Proletariats und der ärmsten Schichten der Bauernschaft legen muss.[15]

Die SWP hatte die alten stalinistischen Lügen wiederbelebt, um ihre völlige Abkehr von jeder Perspektive für den Aufbau unabhängiger revolutionärer Parteien auf der Grundlage der Arbeiterklasse zu rechtfertigen. Wie die Workers League erklärte:

Stalinisten, Zentristen und alle kleinbürgerlichen Radikalen, die die Arbeiterklasse hassen, hatten schon immer ein „Problem“ mit der permanenten Revolution, weil sie die theoretische Richtschnur für den Kampf gegen jede Form von Klassenkollaboration und Unterordnung der Arbeiterklasse unter die politischen Agenturen der Bourgeoisie ist.[16]

Genosse North betonte in seinem Bericht an das Internationale Komitee im Februar 1984 erneut den stalinistischen Charakter von Barnes’ Positionen. Barnes forderte eine „Arbeiter- und Bauernregierung“, d. h. nicht die Diktatur des Proletariats. Die Stalinisten selbst haben das sehr deutlich gesagt.

David North in der Druckerei der Workers League in Long Island City (New York), 1980

Genosse North zitierte den führenden sowjetischen Theoretiker der „nationalen Befreiung“, Rostislaw Uljanowski, der schrieb, dass die Aufgabe in den Entwicklungsländern darin bestehe, „Schritte in Richtung Sozialismus“ zu unternehmen, indem man „Massendruck auf die bürgerliche Demokratie“ ausübt, um ihr so „zu helfen, ihre progressiven Möglichkeiten zu realisieren“.

Man muss auch unbedingt daran denken, dass das Eintreten für die Parole des nicht-kapitalistischen Wegs auf keinen Fall bedeutet, auch zu einer sozialistischen Revolution aufzurufen, für die Errichtung der Volksdemokratie und die Machtergreifung durch die Kommunisten (...).[17]

Die SWP orientierte sich an den kleinbürgerlichen nationalistischen Regimen in Mittel- und Südamerika.

Im März 1982 hatte Barnes erklärt:

Wir betrachten uns als Teil einer gemeinsamen marxistischen Weltbewegung mit der FSLN [Frente Sandinista de Liberación Nacional in Nicaragua], mit der New Jewel Movement [in Grenada], mit der Kommunistischen Partei Kubas, mit den proletarischen Avantgarde-Führungen der revolutionären Kämpfe in El Salvador und Guatemala. (...) Wir denken, dass sich die gesamte Vierte Internationale so sehen sollte. (...) Wir sind Teil einer gemeinsamen marxistischen Bewegung mit diesen Revolutionären. Wir sind nicht Teil einer gemeinsamen Bewegung mit vielen Leuten und Organisationen, die sich Trotzkisten nennen.[18]

In der Erklärung der Workers League wird ausführlich dargelegt, wie die SWP mit Joseph Hansen an der Spitze die kubanische Revolution von 1959 als Beweis dafür nutzte, dass es keine Notwendigkeit mehr für den Aufbau einer trotzkistischen Führung in der Arbeiterklasse gäbe. Die revolutionären Aufgaben könnten „unbewussten Marxisten“ wie Castro anvertraut werden.

Diese Kehrtwende der SWP und der Schritt zur Wiedervereinigung mit den Pablisten ging mit dem Zustrom staatlicher Agenten in die Partei über das „Fair-Play-for-Cuba“-Komitee einher. Barnes gehörte zu einer Gruppe von zwölf Agenten, die vom konservativen Carleton College rekrutiert und von Hansen schnell in führende Positionen gebracht wurden. Diese Gruppe spielte eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung des Ausschlusses von Wohlforth und anderen Anhängern des IKVI.

Die Säuberungen wurden fortgesetzt und beschleunigten sich mit der politischen Degeneration der SWP. In den frühen 1980er Jahren wurden Dutzende Gründungsmitglieder aus der Partei ausgeschlossen.

In der Erklärung der Workers League von 1982 heißt es:

Die Degeneration der Socialist Workers Party ist nicht nur das Ergebnis von Hansens Aktivitäten als Spion der Regierung. Unter den Bedingungen der sich verschärfenden politischen Krise innerhalb der SWP in den 1950er Jahren, als die theoretischen Fragen, die sich aus der Spaltung von 1953 ergaben, noch immer ungelöst waren, als Führer wie Cannon ihren körperlichen und politischen Zenit längst überschritten hatten und Fraktionskämpfe in der Parteispitze tobten, nahm die Arbeit von Hansen jedoch ein enorm destruktives Ausmaß an.

Weiter wird erläutert, dass diese Degeneration nicht unvermeidlich war:

In den späten 1950er Jahren hätte die Zusammenarbeit der Socialist Labour League mit den amerikanischen Trotzkisten eine große Hilfe bei der Überwindung der internen Krise innerhalb der SWP sein können. Vor dem Hintergrund der Veränderungen der politischen Situation in den Vereinigten Staaten – insbesondere dem Anwachsen der Massenbewegung für Bürgerrechte unter schwarzen Arbeitern – hätte die SWP als trotzkistische Bewegung noch einmal große Fortschritte machen können.[19]

Stattdessen arbeiteten Hansen und seine Schützlinge daran, das Klima innerhalb der SWP gegen die SLL zu vergiften, indem sie zum Beispiel die Lüge verbreiteten, dass „Healy gegen die kubanische Revolution“ sei. Die SLL hatte stets einen prinzipiellen Standpunkt zur Verteidigung der kubanischen Revolution gegen den US-Imperialismus eingenommen. Aber das durfte aus ihrer Sicht nicht als Rechtfertigung dafür herhalten, die nationalistische Führung als Ersatz für den Aufbau der trotzkistischen Bewegung in Kuba zu unterstützen.

Es muss betont werden, dass die vollständige Ablehnung des Kampfs für die politische Unabhängigkeit der Arbeiterklasse durch die SWP auch für die Vereinigten Staaten galt, wo sie sich an „linken“ Demokraten wie Jesse Jackson orientierte, die sich auf schwarzen Nationalismus und Identitätspolitik stützten. Barnes behauptete, Jackson gehe „von demselben Ausgangspunkt aus, den auch die Hauptfiguren in der Arbeiterbewegung und den Organisationen der unterdrückten Nationalitäten, die daran beteiligt sind, für sich in Anspruch nehmen, … [nämlich] dass das Bündnis von Arbeitern, Schwarzen und Latinos, von der Arbeiterklasse und den unterdrückten Nationalitäten – wie auch immer man es formuliert – gebildet werden muss.“

Es ist natürlich völlig falsch, Schwarze und Latinos als eine von der Arbeiterklasse getrennte „unterdrückte Nation“ zu bezeichnen; dies diente nur dazu, die unter Schwarzen und anderen Minderheiten bestehenden Klassenunterschiede zu verschleiern. Mit solchen Äußerungen, so erklärte die Workers League, schmeichelte die SWP den „kleinbürgerlichen Elementen unter den Schwarzen und Hispanics und arbeitet zynisch mit ihnen zusammen, um eine Brücke zur Demokratischen Partei zu schlagen“.[20]

Die Workers League hoffte, dass die Aufdeckung des Angriffs der SWP auf den Trotzkismus – und die Erinnerung der SLL an ihre Rolle im historischen Kampf gegen die Wiedervereinigung mit dem Pablismus – dazu beitragen würde, die politischen Probleme in der WRP zu klären und den Parteikurs zu korrigieren und neu auszurichten. Genosse North wurde durch die Tatsache ermutigt, dass Gerry Healy, als er von Barnes’ Rede von 1982 erfuhr, den Vorschlag der Workers League, darauf zu reagieren und seine Positionen zu entlarven, enthusiastisch unterstützte.

Am 11. Februar 1984 erinnerte David North die WRP-Führer erneut an ihre Rolle im Kampf gegen die SWP in den frühen 1960er Jahren, als diese versucht hatte, den Trotzkismus zu revidieren, indem sie die Schläge der kubanischen Revolution gegen den Imperialismus hervorhob.

Die SLL hatte in ihrem allerersten Brief an die SWP gewarnt: „Die größte Gefahr für die revolutionäre Bewegung besteht im Liquidatorentum“, das am deutlichsten im Pablismus verkörpert sei. Weiter schrieb sie: „Jede Abweichung von der Strategie der politischen Unabhängigkeit der Arbeiterklasse und des Aufbaus revolutionärer Parteien wird die Bedeutung eines Fehlers der trotzkistischen Bewegung von weltgeschichtlichem Ausmaß annehmen.“[21]

In seinem Bericht an das IK erläuterte North die Ähnlichkeit zwischen der offenen Ablehnung der permanenten Revolution durch die SWP und den von der WRP vertretenen Positionen. Die Beziehungen der WRP zu den bürgerlichen Führungen im gesamten Nahen Osten, auf die Tom Scripps im zweiten Teil dieses Vortrags eingehen wird, ähnelten in auffallender Weise der Orientierung der SWP auf Regime in Lateinamerika.

In Norths Bericht heißt es:

Die jüngste Attacke von Barnes auf den Trotzkismus muss diese gesamte Geschichte gerade deshalb wieder ins Bewusstsein bringen, weil das Internationale Komitee immer anerkannt hat, dass solche entscheidenden Entwicklungen innerhalb der Reihen der Revisionisten unweigerlich wichtige neue Abschnitte in der weltweiten sozialistischen Revolution ankündigen. Mehr noch: wir betrachten den Revisionismus nicht als eine Art Bakterien, die in einem Reagenzglas existieren, sicher aufbewahrt in einem Labor. Gerade weil der Revisionismus materielle Wurzeln in der tatsächlichen Entwicklung des Klassenkampfs hat, von dem wir selbst ein Teil sind, gerade weil er den Druck feindlicher Klassenkräfte auf die Arbeiterklasse und ihre revolutionäre Führung widerspiegelt, findet unsere Reaktion auf den Revisionismus ihren höchsten Ausdruck in der Analyse unserer eigenen politischen Entwicklung.[22]

Die WRP hatte jedoch kein Interesse an einer objektiven Analyse ihrer eigenen politischen Entwicklung und versuchte wiederholt, eine solche Diskussion im IKVI zu blockieren, indem sie die Workers League angriff, ihre Kritik unterdrückte und mit einer Spaltung drohte.

Der politische Konflikt zwischen der WRP und der Workers League verschärfte sich im Laufe des Jahres 1983 und entzündete sich an der Frage der US-Invasion in Grenada. Auf einer IKVI-Sitzung im Oktober 1983 griff Mike Banda die Haltung des Bulletin scharf an; einen Leitartikel mit der Überschrift „Reagan ist ein Lügner“ geißelte er als „propagandistisch“.

Cliff Slaughter

In einem späteren Brief an Genosse North im Dezember verschärfte Cliff Slaughter den Angriff und kritisierte die Workers League mit der berüchtigten Aussage:

Deine starke Hervorhebung der „politischen Unabhängigkeit der Arbeiterklasse“, untermauert durch ein Zitat aus „Verteidigung des Marxismus“, wird zu einer Waffe in den Händen all derjenigen werden, die am Pragmatismus festhalten. Es wird von ihnen als etwas „Konkreteres“ geschätzt werden als der ausdrückliche Kampf, die Kategorien der Dialektik zu entwickeln und zu verstehen, als Methode für die lebenswichtige Aufgabe, die raschen und umfassenden durch die Weltkrise in Gang gesetzten Entwicklungen zu verstehen.[23]

Wie Genosse Christoph Vandreier bereits angemerkt hat[24], sehen wir hier, wie Slaughter die marxistische Methode dem Kampf für die politische Unabhängigkeit der Arbeiterklasse entgegenstellt, anstatt sie als Werkzeug zu begreifen, um die politische Unabhängigkeit der Arbeiterklasse zu erreichen. Ich werde in Kürze mehr über diese Passage und die Antwort von Genosse North darauf sagen.

Slaughter wandte sich gegen die Erklärung des Politischen Komitees der Workers League „Mobilize Labor Against US Imperialism“ (Mobilisiert die Arbeiterbewegung gegen den US-Imperialismus). In dieser Erklärung vom 28. Oktober 1983 heißt es, dass die Invasion in Grenada Teil einer erneuten Welle militärischer Gewalt der USA war. Washington entsandte zeitgleich Marines in den Libanon und finanzierte die Contras in ihrem Kampf gegen die sandinistische Regierung Nicaraguas.

Die Wirtschaftskrise trieb die imperialistischen Mächte zu einer gewaltsamen Neuaufteilung der Welt. Der Krieg Großbritanniens auf den Falklandinseln und die israelische Invasion im Libanon, beide unterstützt von den Vereinigten Staaten, waren Teil „des Bestrebens, die riesigen Gebiete wieder zu kolonisieren, in denen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zumindest offiziell die nationale Unabhängigkeit erlangt worden war“.[25]

Die Invasion in Grenada diente auch innenpolitischen Zwecken: Die US-Regierung unter Ronald Reagan führte eine hysterische Kampagne gegen den Kommunismus und unterdrückte gnadenlos den Klassenkampf. Reagan behauptete, die winzige Insel Grenada sei zu einem sowjetischen und kubanischen Satelliten geworden und stelle angeblich eine militärische Bedrohung dar.

Unmittelbarer Auslöser für die Invasion war der blutige Staatsstreich innerhalb der New Jewel Movement (NJM), einer radikal-nationalistischen Partei, die 1979 in Grenada an die Macht gekommen war. Die Reagan-Administration erklärte zynisch, dass sie eingreifen müsse, um eine Gruppe amerikanischer Medizinstudenten in Grenada zu schützen, die in Wirklichkeit zu keiner Zeit in Gefahr waren.

Die SWP hatte die New Jewel Movement als „bewusste, proletarisch-marxistische“ Führung gepriesen[26], die angeblich eine „Arbeiter- und Bauernregierung“ eingesetzt habe. Tatsächlich war es ein bürgerlich-nationalistisches Regime, das begrenzte Reformen durchführte und versuchte, die Wirtschaft des Landes zu entwickeln und eine größere Unabhängigkeit von den imperialistischen Mächten zu erreichen.

Am 19. Oktober 1983 wurde Grenadas Premierminister Maurice Bishop zusammen mit mehreren seiner Minister und Gewerkschaftsführer von einer rivalisierenden Fraktion der NJM umgebracht, die von seinem ehemaligen stellvertretenden Premierminister Bernard Coard angeführt und von der Armee unterstützt wurde. Diese Ereignisse waren der blutige Höhepunkt eines Machtkampfs, der mit Konflikten in der Wirtschafts- und Außenpolitik verbunden war: Bishop war kurz zuvor in die USA gereist und hatte sich für die Normalisierung der diplomatischen Beziehungen ausgesprochen, was seine Konkurrenten, die auf engere Beziehungen zu Kuba und der Sowjetunion setzten, offenbar ablehnten.

Die Workers League erklärte: „Die blutigen Ereignisse in Grenada zeigen einmal mehr die organische Instabilität und den politischen Bankrott solcher nationalistischen Tendenzen, die sich aus der kleinbürgerlichen Intelligenz in den ehemals kolonialen und neokolonialen Ländern rekrutieren.“ Wie Trotzki erklärt hatte, waren solche Elemente nicht in der Lage, die demokratische Revolution zum Sieg zu führen, da dies die Diktatur des Proletariats erforderte, einschließlich der Schaffung echter Organe der Arbeitermacht. In der Erklärung heißt es weiter:

In Ermangelung einer marxistischen Perspektive, ohne wissenschaftliches Verständnis des Verhältnisses zwischen Partei und Klasse, umtost von Klassenkräften, die sie zu manipulieren hoffen, ohne die Logik des historischen Prozesses zu verstehen, und gleichzeitig desorientiert und korrumpiert von der stalinistischen Sowjetbürokratie, rechnen diese kleinbürgerlichen Führer hinter dem Rücken der Massen, die sie zu vertreten vorgeben, gewaltsam miteinander ab.[27]

In ihrer Erklärung unmittelbar nach der Invasion (gegen die Slaughter Einspruch erhob) prangerte die Workers League die stillschweigende Unterstützung des US-Imperialismus durch den Gewerkschaftsverband AFL-CIO und die vorgetäuschte Opposition einiger Demokraten sowie die perfide Rolle der sowjetischen Regierung an, die den Staatsstreich in Grenada offenbar unterstützt hatte.

In der Erklärung wurde der Zusammenhang zwischen dem Ausbruch des US-Militarismus und dem parteiübergreifenden Angriff auf die amerikanische Arbeiterklasse betont und erklärt, dass die Invasion nur durch die Mobilisierung der Arbeiterklasse besiegt werden könne. Es hieß darin, dass die „zentrale Frage, vor der die amerikanische Arbeiterklasse steht, die Notwendigkeit ist, ihre politische Unabhängigkeit zu erreichen, indem sie eine Arbeiterpartei aufbaut und für eine Arbeiterregierung kämpft, deren Aufgabe es ist, das kapitalistische System zu stürzen und den Sozialismus zu errichten“.[28]

Slaughter widersprach dieser Aussage. Er schrieb, dass die „zentrale Frage“ darin bestehe, „für die Niederlage der imperialistischen US-Invasion in Grenada und des bevorstehenden Angriffs in Nicaragua zu kämpfen“. Und er forderte die Workers League auf, eine unzweideutige Erklärung abzugeben, „dass eine Niederlage der Streitkräfte des US-Imperialismus in Grenada einen Sieg für die amerikanische Arbeiterklasse und die Arbeiter überall bedeuten würde. Dadurch würde klar gemacht, dass wir für die bedingungslose Unterstützung selbst der Militärclique sind, die in Grenada an der Macht ist.“[29]

Grenada in der Karibischen See [Photo: "https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:Grenada_in_its_region.svg" by Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0]

Grenada ist eins der kleinsten Länder der Welt und hatte 1983 nur 110.000 Einwohner und kaum Streitkräfte, jedenfalls keine, die in der Lage gewesen wären, die amerikanische Invasionstruppe abzuwehren, die die Insel mit Leichtigkeit überrannte. Die Behauptung, dass die Bevölkerung von Grenada auf dem Schlachtfeld hätte siegen können, war völlig absurd. Die Niederlage des US-Imperialismus war nur durch die Mobilisierung der amerikanischen Arbeiterklasse zu erreichen.

Laut Slaughter zeigte die Erklärung der Workers League, dass das „Hauptangriffsziel“ der Reagan-Administration die amerikanische Arbeiterklasse sei, „eine Spur von Vorbehalten in Bezug auf den antiimperialistischen Inhalt der kolonialen Revolution, eine Spur von Vorbehalten in Bezug auf die Einheit der proletarischen Revolution in den fortgeschrittenen kapitalistischen Ländern und den kolonialen nationalen Befreiungsbewegungen“.[30]

In seiner Antwort auf diese provokativen Anschuldigungen wies David North die Behauptung zurück, die Workers League sei von der Position des revolutionären Defätismus abgekommen. Er zog eine Bilanz der Bulletin-Artikel in den zwei Monaten vor der Invasion und zeigte auf, dass sie sich konsequent gegen die US-Interventionen im Libanon und in Nicaragua sowie die imperialistische Verschwörung gegen die Palästinensische Befreiungsorganisation wandten. Nachweislich trat die Workers League „beständig für die Frage der Mobilisierung der Arbeiterklasse in den Vereinigten Staaten gegen den Imperialismus und zur Unterstützung der Massen in den halbkolonialen Ländern ein“.[31]

Genosse North erläuterte dann, dass es nicht nur um Slaughters unmittelbaren Einwand gegen die Haltung des Bulletin zu Grenada ging, sondern dass sein Brief darüberhinaus auf einen grundlegenderen Unterschied zwischen der Perspektive der WRP und der der Workers League hinwies.

Auf Slaughters Verunglimpfung der Forderung nach politischer Unabhängigkeit der Arbeiterklasse antwortete North: „Mich erstaunt dieses Argument, dass allem entgegensteht, was das Internationale Komitee und Du selbst uns gelehrt haben.“

North erklärte zu Slaughters Ansatz: „Diese Herangehensweise, die ausdrücklich den Kampf für die Niederlage der US-Invasion auf Grenada vom Kampf zur Erreichung der politischen Unabhängigkeit der Arbeiterklasse trennt, ist identisch mit der jeder revisionistischen und stalinistischen Gruppe in den Vereinigten Staaten.“ Und er warf die Frage auf: „ Haben die Workers League und das Internationale Komitee ihren Kampf gegen die opportunistische pablistische Konzeption der ‚Anti-Kriegs‘-Bewegung nicht auf diese üble Trennung konzentriert?“

North wies darauf hin, dass Slaughter die Workers League zwar dafür kritisiere, einen pragmatischen Ansatz zu verfolgen und die Dialektik aufzugeben, dass dies aber genau die Methode sei, die Slaughter selbst anwende, um die „reale Entwicklung“ in Grenada und im Libanon den „‚abstrakten‘ Fragen von Prinzipien und Programm“ entgegenzusetzen.

North erklärte:

Die richtige Anwendung der dialektischen Methode und des historischen Materialismus ist es, die studiert und entwickelt werden muss. Dies wird jedoch durch eine „starke Hervorhebung der politischen Unabhängigkeit der Arbeiterklasse“ in keiner Weise unterhöhlt. Ich glaube, ein ernsthaftes Studium aller Werke Lenins – und besonders ausführlich seiner frühesten Studien zur Wirtschaft und Philosophie – würde den inneren Zusammenhang zwischen seiner Konzentration auf die richtige Anwendung der dialektischen Methode und seiner „starken Hervorhebung“ der politischen Unabhängigkeit der Arbeiterklasse aufdecken.

Als Antwort auf Slaughters Behauptung, die Workers League zeige „Vorbehalte in Bezug auf den antiimperialistischen Inhalt der kolonialen Revolution [und] in Bezug auf die Einheit der proletarischen Revolution in den fortgeschrittenen kapitalistischen Ländern und den kolonialen nationalen Befreiungsbewegungen“, wies North auf das Folgende hin: „ Alle kolonialen nationalen Bewegungen sind eine Einheit entgegengesetzter Klassentendenzen (...). Der Druck des Imperialismus mildert nicht den Klassenkampf innerhalb der halbkolonialen Länder, sondern intensiviert ihn eher noch.“

Er fuhr fort:

Ebenfalls im Gegensatz zu den Pablisten und den Stalinisten halten wir daran fest, dass der Antiimperialismus der kolonialen Bourgeoisie einen relativen, und keinen absoluten Charakter hat und durch die Höhe der Entwicklung der Klassengegensätze innerhalb jeder einzelnen dieser unterdrückten Nationen bedingt ist. Der objektive antiimperialistische Inhalt der kolonialen Revolution und ihre historische Einheit mit den proletarischen Kämpfen in den Zentren der Metropolen muss durch einen beständigen Kampf gegen die bürgerlich-nationalistischen Führungen der Massenbewegungen in den unterdrückten Ländern verstärkt und aktualisiert werden.[32]

Dieses grundlegende dialektische Verständnis der antikolonialen Bewegung ist ein zentraler Bestandteil der Theorie der permanenten Revolution. Zu diesem Zeitpunkt waren David North und die Führung der Workers League noch zuversichtlich, dass eine gründliche Diskussion innerhalb der IK-Führung die politischen Fragen klären und die WRP neu ausrichten könnte.

Abschließend erinnerte North Slaughter noch einmal an seine eigene Rolle im Kampf gegen den pablistischen Revisionismus, einschließlich seiner wiederholten Warnungen, dass der Revisionismus den Druck des Imperialismus auf die Arbeiterbewegung widerspiegelt. Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Krise des Kapitalismus und des Sowjetregimes spiegelte Jack Barnes’ offener Angriff auf den Trotzkismus das elementare Bedürfnis der Kapitalistenklasse wider, sowohl die Revolutionen in den ehemaligen Kolonialländern als auch die Arbeiterbewegung in den Zentren des Imperialismus zu stören und zu entgleisen. Daher sei es für das Internationale Komitee unerlässlich, so North, vor jeder Spur einer revisionistischen Anschauung in den eigenen Reihen auf der Hut zu sein.

Cliff Slaughters Brief von 1983 ist besonders bemerkenswert, denn obwohl er die Workers League dafür kritisiert, dass sie angeblich „den täglichen Kampf um die Entwicklung der dialektischen Methode in der Kaderausbildung“ vernachlässigt, zeigt der Brief genau die gleiche impressionistische und pragmatische Methode, gegen die Slaughter 20 Jahre zuvor im Kampf gegen die Wiedervereinigung der SWP mit den Pablisten polemisiert hatte.

In „Opportunismus und Empirismus“ (März 1963) hatte Slaughter geschrieben:

Die neue Realität Hansens und der Pablisten ist in Wirklichkeit eine Liste von Abstraktionen wie „die koloniale Revolution“, „der Prozess der Entstalinisierung“, „unumkehrbare Trends“, „nach links gerichtete Kräfte“, „Massendruck“ usw. Wie alle Aussagen über soziale Phänomene sind auch diese bedeutungslos, wenn nicht nachgewiesen wird, dass sie einen spezifischen Klasseninhalt haben, denn Klassenkampf und Ausbeutung sind der Inhalt aller sozialen Phänomene.

Slaughter zeigte die Verbindung zwischen Hansens empirischer Methode und der Verherrlichung des Castro-Regimes durch die SWP auf und erklärte:

Die marxistische Analyse der gesamten modernen Epoche hat ergeben, dass die politischen Führungen, die die sozialen Schichten außerhalb der Arbeiterklasse vertreten, im Kampf gegen den Imperialismus nur bis zu einem bestimmten Punkt gehen können. Die objektiven Grenzen ihrer Revolution führen sie schließlich dazu, sich gegen die Arbeiterklasse mit ihren unabhängigen Forderungen zu wenden, die der internationalen sozialistischen Revolution entsprechen. Nur ein Kurs des Aufbaus unabhängiger Arbeiterparteien, die auf die Arbeitermacht abzielen und sich auf das Programm der permanenten Revolution stützen, kann verhindern, dass jede nationale Revolution zu einer neuen Stabilisierung des Weltimperialismus wird.[33]

Diese Dokumente waren eine Anklage gegen die WRP, die die permanente Revolution aufgegeben hatte, indem sie verschiedene bürgerlich-nationalistische Regime im Nahen Osten als legitime revolutionäre Führung der Massen in der jeweiligen Region unterstützte.

Zweiter Teil

Da keine Reaktion auf Norths Antwort an Slaughter kam, nahm die Workers League einen politischen Kampf gegen die Abkehr der WRP von der permanenten Revolution auf, die sich vor allem in deren Schriften über die bürgerlichen Nationalisten im Nahen Osten äußerte.

Die erste ausführliche Kritik an der WRP-Linie formulierte North im Januar 1984 in einem Brief an Mike Banda im Vorfeld einer für den nächsten Monat geplanten IKVI-Sitzung. Darin sprach er die jüngste Unterstützung der News Line für PLO-Führer Jassir Arafat an.

Die WRP und die PLO

Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) war eine bürgerlich-nationalistische Organisation, die 1964 von der Arabischen Liga gegründet wurde, um einen bewaffneten Kampf gegen Israel für einen arabischen Staat auf dem Mandatsgebiet Palästina zu führen. Es handelte sich um eine Dachorganisation verschiedener Fraktionen. Arafat war Mitbegründer der dominierenden Fatah-Fraktion und wurde 1969 Vorsitzender des PLO-Exekutivkomitees.

Die WRP begann 1976, Beziehungen zur PLO aufzubauen. Ab diesem Zeitpunkt ging sie zunehmend von der legitimen Verteidigung der PLO gegen den Imperialismus und der kritischen Unterstützung der Bewegung zu einer totalen Anpassung und Anbiederung über.

Norths Kritik in seinem Brief vom Januar 1984 konzentrierte sich auf die damals jüngste Episode in diesem Prozess: einen glühenden Bericht der WRP über Arafats Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak im Dezember 1983.

Der PLO-Vorsitzende Jassir Arafat bei der Entgegennahme des Friedensnobelpreises in Oslos, 1994 [Photo: Government Press Office (Israel) / CC BY-SA 3.0]

Mit diesem Treffen, so die WRP, habe „Arafats mutige Diplomatie (...) dazu beigetragen, den Vertrag zwischen Ägypten und Israel zu unterhöhlen“. Die News Line erklärte, dass mit diesem Treffen „die ägyptische Regierung die PLO, ihre Legitimität im Kampf im Nahen Osten und ihr unveräußerliches Recht, für die Befreiung Palästinas zu kämpfen, anerkennt“, und dass sie damit die frühere „Camp-David-Verschwörung zwischen Sadat, Begin und Carter“ aufhebe.[34]

Anwar Sadat war der dritte Präsident Ägyptens von 1970 bis 1981. Er leitete eine Politik der wirtschaftlichen Privatisierung und Liberalisierung sowie eine Neuausrichtung Ägyptens auf die Vereinigten Staaten. Im Rahmen der Verhandlungen nach dem Jom-Kippur-Krieg (oder Vierter Arabisch-Israelischer Krieg) von 1973 begann er mit der Normalisierung der Beziehungen zu Israel. Im November 1977 besuchte Sadat als erster arabischer Staatschef offiziell Israel und traf sich mit dem israelischen Premierminister Menachem Begin in Jerusalem.

Unter Vermittlung der USA und von Präsident Jimmy Carter führten die beiden dann 1978 Gespräche in Camp David, dem Rückzugsort des US-Präsidenten, und unterzeichneten nach zwölf Tagen geheimer Verhandlungen das Abkommen von Camp David. Dies führte 1979 zum ägyptisch-israelischen Friedensvertrag, für den Ägypten aus der Arabischen Liga ausgeschlossen wurde.

Das waren grundlegende Erfahrungen, die den Bankrott der arabischen bürgerlichen Nationalisten aufzeigten. Das Entgegenkommen Ägyptens gegenüber Israel war Teil einer umfassenden Annäherung an den Imperialismus. Wie North in seinem Brief an Banda feststellt, trug sie dazu bei, die Voraussetzungen für die blutige israelische Invasion des Libanon und die Belagerung Beiruts im Juni 1982 zu schaffen, die darauf abzielte, die PLO aus dem Land zu vertreiben, das sie als Operationsbasis genutzt hatte.

Die Behauptungen der WRP über das Treffen zwischen Arafat und Mubarak suggerierten, dass diese Geschichte – und die enormen Prozesse zwischen und innerhalb der beteiligten Klassen – durch eine diplomatische Meisterleistung irgendwie umgedreht worden seien. Diese Behauptung – die, wie North anmerkt, eher der bürgerlich-idealistischen Geschichtsschreibung über große Taten einzelner Helden entspricht – war Ausdruck des politischen Bestrebens, die arabischen Regime reinzuwaschen und Arafats Versuch zu unterstützen, den palästinensischen Kampf auf Manöver zwischen diesen Regimen zu gründen. Das Treffen mit Mubarak war nur das jüngste von vielen Beispielen, die letztlich alle zum Verrat der PLO durch die arabischen Regime führten.

Wie North in seinem Schreiben anmerkte:

Der Gestank von Camp David wurde nicht mit Sadat beerdigt. Die arabische Bourgeoisie – erschüttert durch den nahezu vollständigen Zusammenbruch der OPEC und voller Furcht vor dem Gespenst der sozialistischen Revolution – sucht verzweifelt nach einer Formel, die es ihr erlaubt, das Kriegsbeil mit Ägypten zu begraben. Dann wäre der Weg frei für eine Übereinkunft mit Israel selbst.[35]

Dann stellte er den wesentlichen Fehler fest:

Die gegenwärtigen Beziehungen zwischen dem Imperialismus und seinen Anhängern im Nahen Osten werden, ebenso wie die Veränderungen in den Klassenbeziehungen in jedem einzelnen arabischen Land, noch nicht einmal erwähnt.[36]

Natürlich wirkte das in beide Richtungen. Der falsche Ansatz förderte eine Anpassung an die bürgerlich-nationalistischen Regime, doch zugleich nährte sich der falsche Ansatz wiederum aus der Notwendigkeit, die Söldnerbeziehungen der WRP zu diesen Regimen aufrechtzuerhalten – mit verheerenden Folgen für die arabische Arbeiterklasse, vielleicht für keine so sehr wie für die palästinensische.

Tatsächlich missbrauchte die WRP die PLO zunehmend als Sprungbrett zu verschiedenen finanzstarken Fraktionen der arabischen Bourgeoisie – ebenso wie diese Kräfte die PLO nutzten, um ihren Ruf im eigenen Land aufzupolieren.

Obwohl es auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint, nahm dies die Form einer ständigen Verherrlichung jeder PLO-Aktion an. Jede korrekte Auffassung einer kritischen Unterstützung wurde durch die Beschwörung der Unantastbarkeit des „bewaffneten Kampfes“ und des Status der Organisation als „einzig legitimer Vertretung des palästinensischen Volkes“ ersetzt.[37] Wie North in seinem Schreiben anmerkt, verteidigte die WRP Arafat gegen Teile der PLO, die seine opportunistischen Manöver zumindest teilweise kritisierten.

Mit anderen Worten: Die Arbeiterklasse wurde der Führung der bürgerlichen Nationalisten überlassen, und jede Politik, die darauf abzielte, die Reihen der Vierten Internationale unter den Palästinensern oder im Nahen Osten im weiteren Sinne aufzubauen, wurde aufgegeben. Anstelle des Kampfes, die Arbeiterklasse mit einem marxistischen Programm zu bewaffnen, ihre politische Unabhängigkeit herzustellen und sie darauf vorzubereiten, die Befreiung vom Imperialismus und die Vollendung der nationalen demokratischen Aufgaben im Prozess einer sozialistischen Revolution durchzuführen, präsentierte die WRP die PLO als „Führer im Befreiungskampf der gesamten arabischen Nation“.[38]

North schreibt:

Wenn man Artikel schreibt, die nur dazu dienen, das zu rechtfertigen, was Arafat bereits getan hat, und die in leuchtenden Farben dieses oder jenes pragmatische Manöver darstellen, dann läuft man Gefahr, Opfer einer politischen Perspektive zu werden, die die wirkliche Notwendigkeit, die trotzkistische Bewegung in den halbkolonialen Ländern und innerhalb der antiimperialistischen nationalen Befreiungsbewegungen aufzubauen, in Frage stellt.[39]

Das einzige Programm, auf dem die trotzkistische Bewegung in der Region hätte aufgebaut werden können – und die einzige Grundlage für den Sieg über den Imperialismus und die nationale Bourgeoisie –, war eine Orientierung auf den Klassenkampf und darauf gestützt ein Kampf für die Einheit der Arbeiter im gesamten Nahen Osten.

North verweist auf die laufenden Kämpfe nicht nur in Marrakesch, Tunis und Kairo, sondern auch in Haifa (im Norden Israels) und beruft sich dabei auf die ursprüngliche und korrekte Erklärung der Vierten Internationale von 1948 zur Gründung des israelischen Staates. Darin heißt es, dass „die völlige Abkehr vom Zionismus die unabdingbare Voraussetzung für die Vereinigung der Kämpfe der jüdischen Arbeiter mit den sozialen, nationalen und Befreiungskämpfen der arabischen Werktätigen“ ist.[40]

Die Geschichte hat leider gezeigt, was die Alternative war: das andauernde Abschlachten der Palästinenser in einem höchst ungleichen Konflikt, die Entwicklung zum Osloer Abkommen, der Palästinensischen Autonomiebehörde und den aktuellen israelischen Bemühungen, das Westjordanland ähnlich wie den Gazastreifen zu zerstören – und all das, während die arabischen Regime im Dienste der anti-iranischen Achse des Imperialismus eine Normalisierung der Beziehungen zu Tel Aviv betreiben.

Norths Brief konzentriert sich auf die PLO, ist aber eindeutig als eine erste Kritik an der gesamten Linie der WRP gegenüber den bürgerlichen nationalistischen Regimen und Befreiungsbewegungen geschrieben – als Beginn eines politischen Kampfes für einen Kurswechsel. Er fordert eine „Bilanz“ über diese Tätigkeit, „eine Analyse über jede einzelne Erfahrung (...), durch die das Internationale Komitee gegangen ist“ als Teil einer „erschöpfenden Diskussion über die internationalen Perspektiven (...) mit dem Ziel, eine umfassende internationale Resolution zu entwerfen“.[41]

Das heißt, die Workers League bemühte sich um eine internationale und kameradschaftliche Klärung. Und sie ging von der absoluten Notwendigkeit einer Weltperspektive aus, wie sie in der ersten Hälfte dieses Vortrags dargelegt wurde.

North erklärte:

Gleichgültig, wie vielversprechend bestimmte Entwicklungen innerhalb der nationalen Arbeit der Sektionen auch erscheinen mögen – wie unsere eigenen Erfahrungen in verschiedenen Gewerkschaftskämpfen –, diese werden keine wirklichen Erfolge für die Sektionen hervorbringen, wenn unsere Arbeit nicht von einer wissenschaftlich ausgearbeiteten internationalen Perspektive angeleitet wird.[42]

Und schließlich wurzelt die Kritik der Workers League ausdrücklich in den historischen Schlüsselerfahrungen der trotzkistischen Bewegung: dem Kampf der SLL gegen den Pablismus, insbesondere in der Algerien- und Kubafrage in den 1950er und 1960er Jahren, und den jüngsten Ereignissen im Zusammenhang mit der SWP und der offenen Ablehnung der permanenten Revolution durch Jack Barnes.

Bei dieser Kritik konnte die Workers League auf Erfahrungen zurückgreifen, die sie nicht nur mit der PLO, sondern auch mit Libyen, dem Irak und dem Iran gemacht hatte – worauf ich im Zusammenhang mit dem nächsten wichtigen Dokument aus dieser Zeit, Norths Bericht an das Internationale Komitee im Februar 1984, eingehen werde – sowie mit Simbabwe und Sri Lanka, die ich an dieser Stelle kurz skizzieren möchte.

Die WRP verrät die Revolution in Simbabwe

Die WRP legte ihre antitrotzkistische Position zum Kampf gegen den britischen Imperialismus in Simbabwe auf ihrem Vierten Kongress im März 1979 in einer von Banda verfassten Resolution dar. In dem Dokument werden die unabhängigen Klasseninteressen des Proletariats nicht erwähnt, sondern klassenfremde Begriffe von den „nach Millionen zählenden Massen“ verwendet.[43] Die Arbeiter in Simbabwe werden ermutigt, ihr Vertrauen in die Patriotische Front von Robert Mugabe und Joshua Nkomo zu setzen.

Die Patriotische Front war ein Zusammenschluss der von Nkomo geführten Zimbabwe African People’s Union (ZAPU) und der Zimbabwe African National Union (ZANU), deren Hauptfraktion Mugabe anführte. Beide hatten ihren eigenen militärischen Flügel und führten seit Ende der 1960er Jahre eine Guerillakampagne gegen die weiße Minderheitsregierung von Ian Smith.

Es handelte sich um bürgerlich-nationalistische Organisationen. Aber Banda übertrug ihnen die Führung des Kampfes in Simbabwe mit einer doppeldeutigen Formulierung: „Wir unterstützen die Patriotische Front von Mugabe und Nkomo, soweit sie den bewaffneten Kampf gegen Smith fortsetzt und sich nicht darauf einlässt, als Kompromisslösung eine bürgerliche Verfassung auszuhandeln.“

Wie bei der PLO wurde der „bewaffnete Kampf“ als eine „über den Klassen stehende Strategie des antiimperialistischen Kampfes“ identifiziert, und nicht als „Taktik, die bestimmte gesellschaftliche Kräfte anwenden, um ihre Klasseninteressen zu verfolgen“, schreibt North in „Wie die WRP den Trotzkismus verraten hat“.[44] Die WRP verschleierte mit ihrem Vorgehen den fundamentalen Gegensatz, der zwischen den Interessen der bürgerlichen Nationalisten und denjenigen der simbabwischen Arbeiterklasse und Bauernschaft bestand.

Innerhalb eines Jahres ließ die WRP auch ihre Bedingung („soweit“) für ihre Unterstützung fallen. Im November 1979 brach die Patriotische Front den bewaffneten Kampf ab und nahm Verhandlungen mit der Smith-Regierung auf: die „Lancaster-House-Gespräche“, die vom britischen Imperialismus gesteuert wurden. Die WRP spielte während der gesamten Gespräche ein entwürdigendes Spiel, bei dem sie jeden Rückzug und Ausverkauf von Mugabe und Nkomo rechtfertigte.

Das Ergebnis war ein simbabwisches Parlament, in dem 20 von 100 Sitzen für die weiße Minderheit (5 Prozent der Bevölkerung) reserviert waren, und eine Politik der Verstaatlichung von Land mit Entschädigung (auf rein freiwilliger Basis für die ersten zehn Jahre). Die kapitalistische Basis der Wirtschaft wurde akzeptiert und auf die Beschlagnahme von Privateigentum und umfassende Verstaatlichungen verzichtet. Auch wurden friedliche Beziehungen zum Imperialismus geknüpft. Innerhalb von drei Jahren hatte Präsident Mugabe in Nkomos Heimatregion 20.000 Zivilisten, mutmaßliche Anhänger seiner Partei, abgeschlachtet und Nkomo zur Flucht aus dem Land gezwungen.

Die Folgen der Abkehr der WRP von der permanenten Revolution in Sri Lanka

Wie bereits angedeutet, hatte die Verherrlichung des bewaffneten Kampfes bürgerlich-nationalistischer Gruppen durch die WRP ihre zerstörerischsten Auswirkungen innerhalb des IKVI in Sri Lanka. Ihre Orientierung auf die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) ab 1979 behinderte stark die politische Arbeit der RCL im Kampf für die Einheit der sri-lankischen Arbeiterklasse gegen tamilischen Nationalismus und singhalesischen Chauvinismus.

Parade einer Frauenabteilung der LTTE [Photo by Marietta Amarcord / CC BY 2.0]

Die LTTE wurde 1976 gegründet, um für einen unabhängigen tamilischen Staat zu kämpfen. Sie verübte Anschläge auf Regierungsziele und führte ab 1983 offiziell einen blutigen Bürgerkrieg gegen die sri-lankische Regierung. Die WRP unterstützte die LTTE ebenso kritiklos wie die PLO, knüpfte Beziehungen zu der Organisation und veröffentlichte sogar die Arbeiten eines ihrer Propagandisten, Anton Balasingham, während sie von der RCL verlangte, dasselbe zu tun.

In der Schrift „On the Tamil National Question“ (Über die nationale Frage der Tamilen) wird argumentiert, dass Sozialisten die separatistischen Bestrebungen der tamilischen Bourgeoisie unkritisch unterstützen müssen. Der reaktionäre Charakter dieser Politik wurde 1980 sehr deutlich, als die LTTE in einer Polemik erklärte: „Das tamilische Volk hat genug von der verrotteten Ideologie der Einheit der Arbeiterklasse und einer gesamt-sri-lankischen Revolution.“[45]

Die RCL war somit stark eingeschränkt in ihrer Fähigkeit, die tamilischen Nationalisten politisch herauszufordern und die Fragen zu klären, die mit dem eskalierenden Konflikt verbunden waren, was tragische Folgen für die sri-lankische Arbeiterklasse hatte. Der Bürgerkrieg in Sri Lanka kostete Zehntausende von Kämpfern und über 100.000 Zivilisten das Leben und diente nur dazu, die Spaltung zu vertiefen und den Staat und die Kräfte der politischen Reaktion zu stärken.

Schon vor ihrer Unterstützung der LTTE war die WRP (und eigentlich noch ihre Vorgängerorganisation SLL) die politischen Fragen in der Region nicht im Einklang mit der Theorie der permanenten Revolution angegangen, was zu ernsthaften Problemen für die Entwicklung des Trotzkismus führte.

1971 erklärte die indische Regierung unter Indira Gandhi Pakistan den Krieg und griff in den laufenden Krieg zwischen Pakistan und bengalischen nationalistischen Kräften in Ostpakistan (heute Bangladesch) ein. Die RCL bereitete eine starke Erklärung vor, die darauf abzielte, die Arbeiterklasse des gesamten Subkontinents zu vereinen, den legitimen Kampf in Ostpakistan zu unterstützen und gleichzeitig zu betonen, dass er nur in einer sozialistischen Revolution durchgesetzt werden konnte.

Als wesentlicher Bestandteil dieser Perspektive forderte die RCL eine revolutionäre defätistische Politik in Pakistan und in Indien, denn die indische Intervention zielte auf Seiten Ostpakistans/Bangladeschs darauf ab, die Bedingungen für ihren Sieg festzulegen und das revolutionäre Kampfpotenzial, auch innerhalb der Grenzen Indiens, zu unterdrücken.

Die WRP vertrat jedoch eine Position der vermeintlich „kritischen Unterstützung“ für die indische Regierung und behauptete, diese würde bei der Befreiung Bangladeschs helfen. Als Genosse Keerthi Balasuriya seine Einwände in einem Schreiben an das IKVI vorbrachte, in dem er eine internationale Diskussion über die Angelegenheit forderte, verhinderte die WRP die Verbreitung dieses Schreibens.

Zu dieser Zeit, Anfang der 1970er Jahre, lehnte die WRP jede, auch kritische, Unterstützung für die Selbstbestimmung der Tamilen in Sri Lanka ab – das genaue Gegenteil der Position, die sie später einnehmen sollte.

Diese beiden Positionen waren eng miteinander verbunden. Genosse Balasuriya erklärte kurz nach der Spaltung in dem Aufsatz „Der Kampf der Tamilen und der Verrat von Healy, Banda und Slaughter“ die frühe Position der WRP zur Tamilenfrage in Sri Lanka:

Nach Bandas Ansicht spielte jede Forderung nach der Verteidigung des Selbstbestimmungsrechts von nationalen Minderheiten in den neugebildeten, sogenannten „unabhängigen“ Staaten den Imperialisten in die Hände, weil solche Forderungen die zerbrechliche Einheit, die zwischen den verschiedenen Nationalitäten in den rückständigen Ländern im Lauf des Kampfes gegen den Imperialismus geschmiedet worden war, zerstörten (...).

Die bürgerlichen Staaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen worden waren, wurden damit indirekt als Gebilde, die mehr oder weniger die demokratischen Hoffnungen der vom Imperialismus unterdrückten Massen repräsentierten, akzeptiert.[46]

Aus demselben Grund unterstützte Banda die Maßnahmen der indischen Bourgeoisie gegen Pakistan, die in erster Linie auf die Sicherung der Integrität des indischen Staates abzielten.

Als die WRP zur Unterstützung der LTTE überging und die vorherige Politik völlig ungeprüft ließ, war sie umso mehr auf der Suche nach Abkürzungen und sorgte sich immer weniger um theoretische Klarheit.

Es erübrigt sich zu sagen, dass das politische Ansehen des Trotzkismus durch diese Schwankungen und Widersprüche geschädigt wurde – und noch viel mehr geschädigt worden wäre, wenn es nicht den prinzipienfesten Kampf der Partei in Sri Lanka unter Führung von Genosse Balasuriya gegeben hätte. Wie die nächsten Abschnitte dieses Vortrags zeigen werden, waren diese Widersprüche im Nahen Osten noch viel krasser.

Die Bündnisse der WRP mit den arabischen bürgerlichen Nationalisten

Die Beziehungen der WRP zu den bürgerlich-nationalistischen Regimen des Nahen Ostens griff Genosse North in seinem politischen Bericht an das IKVI im Februar 1984 auf. Dieser Bericht wird im Mittelpunkt des weiteren Vortrags stehen.

Im Juli 1977 wurde ein Bündnis mit Muammar Gaddafis Libyscher Dschamahirija (sinngemäß übersetzt als „Volksrepublik“) geschlossen. Kurz darauf wurden Beziehungen zur Arabischen Sozialistischen Baath-Partei von Saddam Hussein im Irak aufgenommen. Nicht lange nach der iranischen Revolution vom Februar 1979 reichte man dem Khomeini-Regime die Hand.

Zunächst zu Libyen: Muammar al-Gaddafi kam 1969 als Anführer eines Putsches junger Offiziere an die Macht, als sie König Idris I., der ein Marionettenregime des britischen und US-amerikanischen Imperialismus führte, zu Fall brachten.

An die Macht gelangt setzte Gaddafi ein Programm von Verstaatlichungen und Sozialreformen um, das mit Repressionen einherging, wobei er den bürgerlich-kapitalistischen Charakter von Staat und Wirtschaft beibehielt. Er entwickelte eine politische Theorie, die als „Das Grüne Buch“ veröffentlicht wurde, und in der er die Sowjetunion als imperialistisch bezeichnete, den Nationalismus als fortschrittliche Kraft pries und den Islamismus befürwortete.

All dies wurde von der WRP in einer Weise hochgejubelt, die einen Kader, der sein Leben trotzkistischen Prinzipien gewidmet hatte, nur desorientieren und demoralisieren konnte.

Gaddafi habe, so die News Line, „Libyen auf den Weg der sozialistischen Entwicklung und Expansion gebracht“.[47] Der News Line zufolge habe die „Erfahrung der libyschen Revolution (...) bewiesen, dass der Kampf für die sozialistische Weltrevolution jede Bürokratie für immer zerstören kann und wird“.[48] Die WRP war bereit, „die Lehren des ‚Grünen Buchs‘ zum Bestandteil des antiimperialistischen Kampfes zu erklären“.[49]

Gaddafi selbst habe sich angeblich, ganz im Sinne des „unbewussten Marxisten“ (wie die Pablisten Castro charakterisiert hatten) spontan „politisch in Richtung des revolutionären Sozialismus entwickelt“.[50] Die WRP wandte eine ähnliche Formel auf alle arabischen nationalistischen Führer an und schrieb 1979, dass der Druck des Imperialismus „nur dazu dienen [könne], dass sich die Spannungen innerhalb der nationalen Befreiungsbewegung verschärfen und die radikalsten Elemente in der arabischen nationalen Bewegung erkennen, dass die ‚historische Waffe der nationalen Befreiung nur der Klassenkampf sein kann‘“.[51] Als ob der Klassenkampf bloß eine bestimmte Politik wäre, die auch Leute wie Gaddafi und Hussein anwenden könnten.

Was den Irak betrifft, so war die Baath-Partei, deren irakischer Flügel von Hussein angeführt wurde, eine arabische nationalistische Bewegung, die sich bestimmter sozialistischer Phrasen und Ideen bediente und in den 1940er Jahren gegründet worden war. Ihre Vertreter kamen 1963 in Syrien und im Irak an die Macht.

Irakischer Präsident Saddam Hussein, um 1980 [Photo: "https://en.wikipedia.org/wiki/Saddam_Hussein#/media/File:Saddam_Hussein_in_uniform.jpg" by Old Yemen Arab Republic (now defunct) government brochure from 1980s in the public domain / CC BY-SA 4.0]

Die politischen Erfolge des Baathismus sind im Wesentlichen auf die falsche Politik der stalinistischen kommunistischen Parteien in dieser Zeit zurückzuführen. Mitte der 1970er Jahre schlossen sich sowohl die Irakische Kommunistische Partei als auch die Kommunistische Partei Syriens mit den Baathisten zu so genannten Nationalen Fortschrittsfronten zusammen und erkannten deren Führungsanspruch an.

Hussein kam 1979 offiziell an die Macht, hatte aber in Wirklichkeit schon einige Jahre zuvor die Führung übernommen. Er „belohnte“ die irakische kommunistische Partei mit einer Kampagne brutaler Unterdrückung und ließ mehrere ihrer Mitglieder hinrichten.

Die unkritische Unterstützung der WRP für dieses Regime ging so weit, dass sie diese Hinrichtungen verteidigte und eine Position einnahm, die „in der trotzkistischen Bewegung einmalig“ war, wie North in seinem Bericht erklärte.[52]

Die News Line schrieb:

Es liegt auf der Hand, dass Moskau hier versuchte, Zellen in den irakischen Streitkräften aufzubauen, um das Regime zu untergraben. Jetzt muss es die Folgen tragen. (...) Es ist ein trotzkistisches Prinzip, dass wir alle Arbeiter, seien es Stalinisten, Revisionisten oder Sozialdemokraten, gegen Angriffe des kapitalistischen Staates verteidigen. Aber das hat, wie die Tatsachen beweisen, mit den Ereignissen im Irak nichts zu tun.[53]

Diese offen gesagt groteske Aussage zeigt, in welchem Maße die WRP zu diesem Zeitpunkt die bürgerlich-nationalistischen Regime als sakrosankt betrachtete, als eine Arena, von der selbst die formale Anerkennung der Notwendigkeit einer Revolution zur Errichtung der Diktatur des Proletariats ausgeschlossen war.

Tatsächlich schrieb die WRP in einem Dokument, das auf ihrem Vierten Kongress 1979 vorgelegt wurde, dass die „Strategie des anglo-amerikanischen Imperialismus“ im Nahen Osten „ausschließlich durch sein Bestreben bestimmt“ werde, „die Ölfelder vor der Enteignung durch ein radikales Regime zu schützen“[54], wodurch die Arbeiterklasse (bestenfalls) auf eine völlig untergeordnete Rolle verwiesen wurde. Ein Jahr später bezeichnete die WRP die Baathisten „auf lange Sicht“ als „die wirkliche Bedrohung“ für die Intrigen des Imperialismus und Stalinismus im Nahen Osten.[55]

Der iranisch-irakische Krieg

Die WRP, die ihre Perspektive für den Nahen Osten auf die Handlungen der bürgerlich-nationalistischen Regime stützte, wurde durch den Ausbruch des iranisch-irakischen Krieges im September 1980 zutiefst kompromittiert. In diesem Krieg hoffte Hussein, die Schwächung des Irans nach der Revolution im Vorjahr auszunutzen und Territorien zu erobern. Der Krieg dauerte bis 1988 an und war für beide Seiten verheerend. Er kostete schätzungsweise eine halbe Million Menschenleben und über eine Billion Dollar.

Nach drei Monaten des Vormarschs wurden die irakischen Streitkräfte gestoppt. Daraufhin marschierte der Iran 1982 in den Irak ein, und ab 1983 entstand eine blutige Pattsituation.

Die irakische Invasion war zutiefst reaktionär, wurde mit Unterstützung des US-Imperialismus durchgeführt und war Teil eines anhaltenden Rechtsrucks des irakischen Regimes und einer engeren Anbindung an die imperialistischen Mächte. Die WRP lehnte die Invasion zwar zu Recht ab, sah sich jedoch durch ihre vorherigen Positionen gezwungen, die Fragen zu verwässern, und weigerte sich, den Irak dafür zu verurteilen, im Auftrag des Imperialismus gehandelt zu haben.

Wie North in seinem Bericht feststellte, gab das Politische Komitee der WRP eine absurde Erklärung ab: „Wir rufen zur vollen Unterstützung für die nationalen revolutionären Bewegungen, einschließlich der Arabischen Sozialistischen Baath-Partei und der Iranischen Revolution, in ihrem Kampf gegen den Imperialismus auf.“[56] Einige Monate nach Beginn des Konflikts erklärte die WRP:

Unsere Opposition gegen den Krieg mindert nicht unsere Unterstützung für die Arabische Sozialistische Baath-Partei im Irak, soweit sie den Kampf gegen Imperialismus und Zionismus und die Unterstützung der palästinensischen Revolution aufrechterhält.[57]

Die Invasion wurde als Abweichung von der ansonsten fortschrittlichen Bilanz und der Zukunft des Baathismus betrachtet. Anstatt zu versuchen, die Arbeiterklasse dagegen zu mobilisieren, appellierte die WRP an Hussein, aufzuhören, und schlug eine „Friedenskonferenz“ zwischen dem Iran, dem Irak und der PLO vor, auf der ein Abkommen hinter dem Rücken der Arbeiterklasse ausgehandelt werden sollte.

Die Gegeninvasion des Iran, nachdem er die irakische Aggression zurückgeschlagen hatte, war ebenfalls ein reaktionärer Akt, der von den eigenen Expansionsbestrebungen angetrieben wurde. Doch im September 1983 hatte die WRP eine 180-Grad-Wendung vollzogen und sich für den militärischen Sieg des Iran ausgesprochen. Zu diesem Zeitpunkt war die WRP den bürgerlichen Nationalisten so sehr verpflichtet, dass sie im Wesentlichen in den Windschatten des jeweiligen Regimes geriet, das gerade auf dem Vormarsch zu sein schien.

North fasst in seinem Bericht zusammen:

Wir desorientieren unsere Kader und die Arbeiterklasse. Wir provozieren Zynismus gegenüber unserer politischen Linie. Die ständigen Veränderungen in unserer politischen Linie, wobei keine Analyse eine neue Schlussfolgerung mit der alten verbindet, die sie ersetzt und der sie zugleich widerspricht, sind das Kennzeichen von Pragmatismus.[58]

Politischer Opportunismus und Pragmatismus

Dieser Pragmatismus, so stellt Norths Bericht fest, beruhte auf einer Methode des erbärmlichsten Impressionismus, der in einem Augenzeugenbericht von der iranischen Revolution, den Savas Michael im Februar/März 1983 verfasste, deutlich zutage trat.

Zum Hintergrund: Die iranische Revolution mobilisierte Millionen von Menschen gegen die brutale, von den USA unterstützte Schah-Diktatur über Fragen, die im Kern Klassenfragen waren. Doch in Ermangelung einer revolutionären Führung und fehlgeleitet durch die Stalinisten ließ die Arbeiterklasse zu, dass die Macht in die Hände der bürgerlich-klerikalen Kräfte unter Führung von Ruhollah Khomeini fiel, der daraufhin mit heftiger Repression – einschließlich Tausender Hinrichtungen, Verhaftungen und der Anwendung von Folter – gegen alle auch nur vage linksgerichteten Kräfte vorging.

Aschura-Demonstration in Teheran, 11. Dezember 1978 [Photo: Unknown photographer]

In ihrer ersten Erklärung zur Revolution vom Februar 1979 hatte das IKVI in der News Line zu Recht gewarnt: „In Ermangelung einer organisierten revolutionären Führung und aufgrund der feigen Klassenkollaboration des iranischen Stalinismus“ waren die religiösen Führer unter Khomeini in der Lage, zu dominieren und die Interessen „der Basarhändler und anderer Elemente der einheimischen Kapitalistenklasse und des Kleinbürgertums“ zu verteidigen.[59]

Aber diese Analyse wurde von der WRP schnell aufgegeben, so dass Savas über seinen Besuch schreiben und publizieren konnte: „Das erste, was man wahrnimmt, ist, dass man keine Angst hat vor der Polizei. (...) Wenn wir das Ausmaß der Unterstützung des Volkes als ein grundlegendes Kriterium für die politische Stabilität eines Regimes anlegen, dann ist das islamische Regime in Teheran ohne Zweifel außerordentlich stabil. Seine Grundlage sind die Massen. Zwischen den Massen und ihrer Führung, insbesondere Imam Chomeini, bestehen mächtige, im Feuer der Revolution geschmiedete Bande.“[60]

Dies blieb nicht unbeobachtet, und Savas hatte sogar einen Fernsehauftritt, während es gleichzeitig zu Massenverhaftungen und Repressionen kam. Wie North in seinem Bericht an das IKVI kritisierte:

Wir haben hier ein hervorragendes Beispiel für die vollständige und unverfrorene Ersetzung des Marxismus durch Impressionismus. Klassenkräfte gibt es nicht mehr. Alles hat sich in „die Massen“ verwandelt – eine Kategorie, die nichts über die Klassendynamik und Widersprüche im Iran erklärt. Analyse wird auf gelegentliche Beobachtungen reduziert.[61]

Die gleiche impressionistische Methode herrschte auch in Bezug auf die Beziehungen der WRP zu Libyen und Irak vor. Beide Länder erlebten in der Nachkriegszeit einen enormen Aufschwung. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen wurde von einem der niedrigsten in der Welt auf das höchste in der Region angehoben und konnte sogar mit einigen der ärmeren europäischen Länder mithalten. Dies geschah vor allem in den 1960er und 1970er Jahren in rasantem Tempo.

Und wie wir bereits erwähnten, floss ein Teil dieses Reichtums in wichtige Reformen: Bildung, Wohnungsbau, Infrastruktur, Gesundheitswesen. Die Lebenserwartung stieg stark an. Zahlreiche Indikatoren der sozialen Entwicklung verbesserten sich deutlich. Wie wir gesehen haben, war dies mit einer gehörigen Portion sozialistischer Rhetorik verbunden.

Diese Entwicklung hatte zweifelsohne Einfluss auf die WRP-Führung. Wenn man sie rein empirisch betrachtet, trug sie zu einer politischen Linie bei, die davon ausging, dass es einen Weg zu dauerhaftem sozialen Fortschritt und sogar zu einer sozialistischen Gesellschaft gäbe, der nicht über die Errichtung der Diktatur des Proletariats durch eine sozialistische Revolution unter Führung einer bolschewistischen Partei führen würde – genau wie Barnes’ mit seiner wiedererstandenen demokratischen Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft (wovon weiter oben die Rede war) behauptet hatte.

In Wirklichkeit hing das, was in Libyen und im Irak geschah, von spezifischen und politisch nicht tragfähigen Bedingungen ab, die sich mit einer historisch-materialistischen Methode eindeutig aufzeigen ließen. Die Quelle des wachsenden Reichtums waren die Öleinnahmen. So stiegen die irakischen Ölexporterlöse von 1 Milliarde Dollar im Jahr 1972 auf 26 Milliarden Dollar im Jahr 1980.

Dass die Regierungen einen bedeutenden Anteil dieser Einnahmen für sich beanspruchen konnten, lag aber an besonderen und vorübergehenden historischen Bedingungen: zum einen der Existenz der Sowjetunion, die es diesen Staaten ermöglichte, zwischen ihr und dem Weltimperialismus zu manövrieren und davon zu profitieren, und zum anderen einer Periode der Schwäche im imperialistischen Lager, die von Krise und Klassenkampf gezeichnet war.

Dass die Bevölkerung einen bedeutenden Anteil des neuen Reichtums in Form von Reformen einfordern konnte, war das Ergebnis ihrer mächtigen Kämpfe, die die alten Regime gestürzt hatten und vor denen sich die bürgerlich-nationalistischen Führer fürchteten. Aber sie hatten das Eigentum an den Produktionsmitteln nicht erobert, und daher konnten ihre Errungenschaften rückgängig gemacht werden.

Mit anderen Worten, genau wie die Weltperspektive der permanenten Revolution betont, waren diese Errungenschaften nicht von Dauer, wenn die sozialistische Weltrevolution nicht voranschreitet. Da sie aber verhindert wurde, konnte das imperialistische Lager die durch den Irak-Iran-Krieg verursachte Krise auf den Ölmärkten nutzen, um den Marktanteil der OPEC-Erzeuger massiv zu untergraben. Natürlich wirkte sich auch der Krieg auf die irakische Wirtschaft verheerend aus. Mit der Auflösung der Sowjetunion fiel jeder Schutz vor dem Druck des Imperialismus weg – wie der Golfkrieg, der Irakkrieg und die Nato-Intervention in Libyen brutal gezeigt haben.

Pablismus und die Abkehr von der Arbeiterklasse

Indem sie diese historischen Faktoren und ihre Beziehung zum Klassenkampf ignorierte, ging die WRP genau denselben Weg wie die Pablisten. Sie folgte denjenigen, die, um den Bericht von North zu zitieren, „an die Stelle einer wissenschaftlichen Untersuchung der Klassenverhältnisse auf der Grundlage der dialektisch-materialistischen Methode und des historischen Materialismus ihre oberflächlichen Impressionen setzen“, die „das dringende Bedürfnis [verspüren], den Trotzkismus zu revidieren und prinzipielle Positionen aufgrund der ‚Realität der lebendigen Ereignisse‘ aufzugeben“ und die „eine unkritische Anpassung an die illusorische Stabilität des Imperialismus und an die politischen Kräfte [betreiben], die innerhalb der Arbeiterbewegung und der nationalen Befreiungskämpfe gerade vorherrschen“.[62]

Ein anschaulicher Beweis dafür ist Savas’ Iran-Bericht, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem Bericht des amerikanischen SWP-Mitglieds Mary Alice-Waters aufweist, den sie nach ihrer Rückkehr aus Nicaragua 1980 verfasste, wo die Sandinisten gerade die Macht übernommen hatten.

Mit dieser Herangehensweise an die politischen Ereignisse geriet die WRP unweigerlich in politisch verheerende Widersprüche und Schwankungen. Anstatt sich auf eine Weltperspektive zu stützen, orientierte sie ihr Programm zunehmend auf eine Reihe pragmatischer Bündnisse mit nationalistischen Tendenzen. Diese waren organisch nicht in der Lage, dem Imperialismus langfristig zu widerstehen, ihre eigenen Interessenkonflikte zu überwinden und ein tragfähiges Programm für die Einheit der Arbeiterklasse zu formulieren.

Deshalb forderte North in seinem Brief an Banda und im Bericht an das IKVI, eine Bilanz der Erfahrungen in Bezug auf die nationalen Befreiungsbewegungen zu ziehen, wobei er betonte, dass dies „die unverzichtbare wissenschaftliche Grundlage für den Aufbau der Weltpartei der sozialistischen Revolution“ sei.[63] Eine solche, korrekt durchgeführte Bilanz würde die widersprüchlichen, einander ausschließenden Positionen, die die WRP nacheinander eingenommen hatte, aufdecken und künftig verhindern.

Diese Positionen waren selbstverständlich nicht bloß Ausdruck methodischer Fehler, sondern des politischen Drucks und der kumulativen Auswirkungen des Versäumnisses, diesen Druck zu erkennen und zu bekämpfen, sowie einer über einen längeren Zeitraum verfolgten opportunistischen Linie. Häufig wurde eine impressionistische Methode angewandt, um Ergebnisse zu liefern, die den Bedürfnissen der opportunistischen – und immer öfter finanziellen – Beziehungen der WRP entsprachen. Diese Beziehungen beruhten ihrerseits auf der falschen Vorstellung, dass die revolutionäre Weltpartei als Erweiterung einer starken nationalen Organisation in Großbritannien aufgebaut werden könnte.

North und die Workers League erkannten dies und betrachteten ihre Kritik als Fortsetzung des Kampfs der trotzkistischen Bewegung gegen den pablistischen Revisionismus, der den Druck des Weltimperialismus auf diese Bewegung verkörpert.

North erklärte in seinem Bericht:

Das Internationale Komitee gründet sich auf die Traditionen und Prinzipien, die durch die theoretischen und organisatorischen Kämpfe aller vorhergehenden Generationen von Marxisten geschaffen wurden – und der Weg, auf dem diese Kontinuität mit den früheren Generationen durch das IK entwickelt wurde, war der Kampf gegen jede Spielart des Antimarxismus, die innerhalb der Arbeiterbewegung, besonders innerhalb der trotzkistischen Bewegung selbst, auftauchte.[64]

Der Klassendruck, der auf der WRP lastete, kam sowohl im eigenen Land als auch international zum Ausdruck, wo sich die Partei immer offener an zentristischen und bürgerlichen radikalen Elementen orientierte – vor allem an der linken Flanke der Arbeiter- und Gewerkschaftsbürokratie. Dies drückte sich in einer ultralinken Weigerung aus, Forderungen an die Labour Party zu stellen, in die die Arbeiterklasse noch immer erhebliche Illusionen hatte. Das diente dazu, die WRP von ihrer Verantwortung zu entbinden, sich auf einen Kampf mit den Labouristen einzulassen, da ein solcher Kampf ihre Beziehungen zu Figuren wie Ken Livingstone und Ted Knight sowie zu den Gewerkschaftsbürokraten durchkreuzt hätte.

Der Kern dieser reaktionären Haltung zum Klassenkampf in Großbritannien und der Aufgabe der permanenten Revolution als zentrales Element der Strategie der sozialistischen Weltrevolution bestand in einem tiefen Pessimismus und einer Ungeduld gegenüber der Arbeiterklasse. Dies begünstigte die Suche nach Abkürzungen und eine damit verbundene nationalistische Sichtweise, die „Erfolge“ vom Standpunkt scheinbarer Fortschritte in bestimmten Ländern versprach, und nicht vom Standpunkt der Entwicklung einer internationalen sozialistischen Partei und des revolutionären Kampfes.

Eine Umkehr dieser Tendenz erforderte die erneute gründliche Aneignung des Kampfs der SLL gegen die Wiedervereinigung der SWP mit den Pablisten zwischen 1961 und 1964. Wie North erklärte, brachte dieser Kampf „alle grundlegenden theoretischen und politischen Fragen des Kampfs gegen den Pablismus ans Licht: die Zurückweisung der revolutionären Rolle der Arbeiterklasse als Totengräber des Kapitalismus und Erbauer einer sozialistischen Gesellschaft; die Ablehnung der Diktatur des Proletariats; das Leugnen des Kampfs gegen Spontaneität und der Notwendigkeit eines bewußten Kampfs für die marxistische Theorie; die Ablehnung der historischen Rolle der Vierten Internationale.“[65]

Die aktuelle Linie der WRP musste im Licht dieser Fragen und der Lehren aus diesem Kampf kritisch bewertet werden. North schloss seinen Bericht mit einem Vorschlag für eine ernsthafte Diskussion innerhalb des IKVI, dem Austausch von Dokumenten und der Vorbereitung einer IK-Konferenz.

Zu diesem Zeitpunkt war die Fäulnis jedoch schon sehr weit fortgeschritten. In einem Telefongespräch zur Vorbereitung dieses Vortrags erzählte Genosse David Tom und mir, dass die Hysterie auf der Sitzung (die Healy, Slaughter und Banda manipuliert hatten) so groß war, dass er selbst seinen Beitrag nicht zu Ende bringen konnte. Wie sich zeigte, war die Angelegenheit schon über eine Diskussion hinausgegangen. Ein prinzipieller politischer Kampf musste geführt werden.

Die WRP-Führer erkannten, mit welcher Situation sie konfrontiert waren, und versuchten, der Workers League einen Präventivschlag zu versetzen, indem sie ein Ultimatum stellten und mit Spaltung drohten, falls die Kritik nicht zurückgenommen würde. Die Workers League konzentrierte sich auf die Hauptaufgabe, die es zu erfüllen galt, nämlich einen möglichst breiten Teil der IKVI-Kader aufzuklären und für eine trotzkistische Linie zu gewinnen, und zog ihre Kritik aus taktischer Erwägung zurück. Sie ging davon aus, dass bessere Umstände kommen würden, unter denen sie die Kritik an der politischen Linie der WRP vorbringen könnte.

Doch dies berührt bereits das Thema des nächsten Vortrags.


[1]

David North, „Ein Beitrag zu einer Kritik von G. Healys ‚Studien im dialektischen Materialismus‘“, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 13–26, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/02.html

[2]

David North, „Leo Trotzki und die Entwicklung des Marxismus“, in: ders., Leo Trotzki und der Kampf für Sozialismus im 21. Jahrhundert, Essen 2024, S. 23–87, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/leo-trotzki-entwicklung-marxismus-tom-henehan/00.html

[3]

David North, „Ein Beitrag zu einer Kritik von G. Healys ‚Studien im dialektischen Materialismus‘“, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 24, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/02.html

[4]

Karl Marx / Friedrich Engels, „Ansprache der Zentralbehörde an den Bund vom März 1850“, in: Marx Engels Werke, Bd. 7, Berlin 1973, S. 247–248, verfügbar unter: https://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1850/03/zen-bund.htm

[5]

Leo Trotzki, Beitrag zu einer Diskussion über die theoretischen Grundauffassungen der Internationalen Kommunistischen Liga, 14. Dezember 1933, verfügbar hier: https://sozialistische-klassiker.de/leo-trotzki-beitrag-zu-einer-diskussion-ueber-die-theoretischen-grundauffassungen-der-internationalen-kommunistischen-liga

[6]

„Brief von Cliff Slaughter an David North”, 26. November 1985, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 66, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/17.html

[7]

David North, „Kapitel 6: Verrat am Trotzkismus“, in: ders., Gerry Healy und sein Platz in der Geschichte der Vierten Internationale, Essen 1992, S. 97, verfügbar unter: https://www.mehring-verlag.de/library/gerry-healy-und-sein-platz-in-der-geschichte-der-vierten-internationale/07.html

[8]

„Brief von Keerthi Balasuriya an einen sri lankischen Genossen in London“, 11. Januar 1972, in: Vierte Internationale, Bd, 14, Nr. 1, Essen 1987, S. 53.

[9]

Politisches Komitee der Workers League, A Provocateur Attacks Trotskyism (Ein Provokateur greift den Trotzkismus an), Detroit 1983, S. 8 (aus dem Englischen).

[10]

Ebd., S. 15 (aus dem Englischen).

[11]

Ebd., S. 13 (aus dem Englischen).

[12]

Ebd., S. 1–2 (aus dem Englischen).

[13]

Ebd., 9 (aus dem Englischen).

[15]

Wladimir I. Lenin, „Über die Aufgaben des Proletariats in der gegenwärtigen Revolution“ („Aprilthesen“), April 1917, in: ders., Werke, Berlin 1959, Bd. 24, S. 4, verfügbar unter: https://www.marxists.org/deutsch/archiv/lenin/1917/04/april.htm

[16]

Politisches Komitee der Workers League, A Provocateur Attacks Trotskyism (Ein Provokateur greift den Trotzkismus an), Detroit 1983, S. 14 (aus dem Englischen).

[17]

Zitiert in: „Politischer Bericht von David North an das Internationale Komitee des Vierten Internationale“, 11. Februar 1984, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr.2, Essen 1986, S. 42, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/06.html

[18]

Politisches Komitee der Workers League, A Provocateur Attacks Trotskyism (Ein Provokateur greift den Trotzkismus an), Detroit 1983, S. 14 (aus dem Englischen).

[19]

Ebd., S. 20 (aus dem Englischen).

[20]

Ebd., S. 24–25  (aus dem Englischen).

[21]

„Brief des Nationalkomitees der SLL an das Nationalkomitee der SWP“, 2. Januar 1961, in: David North, Das Erbe, das wir verteidigen, 2. Aufl., Essen 2019, S. 481, verfügbar unter: https://www.mehring-verlag.de/library/north-erbe-das-wir-verteidigen/30.html

[22]

„Politischer Bericht von David North an das Internationale Komitee der Vierten Internationale“, 11. Februar 1984, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr.2, Essen 1986, S. 42–43, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/06.html

[23]

„Brief von Cliff Slaughter an David North“, Dezember 1983, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr.2, Essen 1986, S. 28, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/03.html

[24]

Christoph Vandreier, „1982: Marxismus, die revolutionäre Partei und die Kritik an Healys ‚Studien im dialektischen Materialismus‘“, auf: World Socialist Web Site, 5. Juli 2025, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/articles/2025/07/04/ngkk-j04.html

[25]

Politisches Komitee der Workers League, „Mobilize Labor Against US Imperialism“ (Mobilisiert die Arbeiterklasse gegen den US-Imperialismus), in: Bulletin, 28. Oktober 1983, S. 6 (aus dem Englischen).

[26]

Zitiert in: „Class issues in the Grenada coup“ (Klassenfragen beim Putsch in Grenada), Erklärung der Redaktion, in: Bulletin, 25. Oktober 1983, S. 3 (aus dem Englischen).

[27]

Politisches Komitee der Workers League, „The Coup in Grenada“ (Der Putsch in Grenada), Bulletin, 21. Oktober 1983, S. 10 (aus dem Englischen).

[28]

Politisches Komitee der Workers League, „Mobilize Labor Against US Imperialism“ (Mobilisiert die Arbeiterklasse gegen den US-Imperialismus), in: Bulletin, 28. Oktober 1983, S. 7, zitiert in: „Brief von David North an Cliff Slaughter“, 27. Dezember 1983, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 32, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/04.html

[29]

„Brief von Cliff Slaughter an David North“, Dezember 1983, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 29, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/03.html

[30]

Ebd. S. 29.

[31]

„Brief von David North an Cliff Slaughter“, 27. Dezember 1983, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 31, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/04.html

[32]

Ebd., S. 32, 33.

[33]

Cliff Slaughter, „Opportunism and Empiricism“, in: Cliff Slaughter (Hrsg.), Trotskyism Versus Revisionism, Bd. 4, London 1974, S. 82–83 (aus dem Englischen).

[34]

„Arafat’s Role“, in: News Line, 30. Dezember 1983, zitiert in: „Brief von David North an Mike Banda“, 23. Januar 1984, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 35, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/05.html

[35]

„Brief von David North an Mike Banda“, 23. Januar 1984, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 36, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/05.html

[36]

Ebd.

[37]

Ebd.

[38]

Internationales Komitee der Vierten Internationale, „Wie die Workers Revolutionary Party den Trotzkismus verraten hat, 1973–1985“, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 1, Essen 1986, S. 47, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/ikvi-wie-die-wrp-den-trotzkismus-verraten-hat/22.html

[39]

„Brief von David North an Mike Banda“, 23. Januar 1984, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 38, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/05.html

[40]

Zweiter Weltkongress der Vierten Internationale, „The Struggles of the Colonial Peoples and the World Revolution“ (Die Kämpfe der kolonialen Völker und die Weltrevolution), Paris, April 1948, in: Fourth International, Juli 1948, S. 157 (aus dem Englischen), verfügbar unter: https://www.marxists.org/history/etol/document/fi/1938-1949/fi-2ndcongress/1948-congress04.htm

[41]

„Brief von David North an Mike Banda“, 23. Januar 1984, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr.2, Essen 1986, S. 38–39, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/05.html

[42]

Ebd., S. 38.

[43]

Workers Revolutionary Party, „Perspectives of the Fourth Congress“, 1979, zitiert in: IKVI, „Wie die Workers Revolutionary Party den Trotzkismus verraten hat. 1973–1985“, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 1, Essen 1986, S. 43, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/ikvi-wie-die-wrp-den-trotzkismus-verraten-hat/20.html

[44]

Internationales Komitee der Vierten Internationale, „Wie die Workers Revolutionary Party den Trotzkismus verraten hat. 1973–1985“, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 1, Essen 1986, S. 43–44, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/ikvi-wie-die-wrp-den-trotzkismus-verraten-hat/20.html

[45]

Anran Balasingam, „Towards a Socialist Tamil Eelam“, 1980 (aus dem Englischen).

[46]

Keerthi Balasuriya, „Der Kampf der Tamilen und der Verrat von Healy, Banda und Slaughter“, 12. September 1986, in: Vierte Internationale, Jg. 14, Nr. 1, Essen 1987, S. 62.

[47]

Politisches Komitee der WRP, News Line, 12. Dezember 1981, zitiert in: „Libyen: Wie der Block in der Praxis aussah“, IKVI, „Wie die WRP den Trotzkismus verraten hat. 1973–1985“, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 1, Essen 1986, S. 49, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/ikvi-wie-die-wrp-den-trotzkismus-verraten-hat/24.html

[48]

News Line, 5. September 1979, zitiert in: ebd., S. 50.

[49]

Politisches Komitee der WRP, Entwurf einer Resolution, 28. Juli 1980, zitiert in: ebd.

[50]

Politisches Komitee der WRP, News Line, 12. Dezember 1981, zitiert in: ebd.

[51]

Resolution des Vierten WRP-Kongresses, 1979, zitiert in: „Die WRP verrät die arabischen Massen“, IKVI, „Wie die WRP den Trotzkismus verraten hat. 1973–1985“, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 1, Essen 1986, S. 48, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/ikvi-wie-die-wrp-den-trotzkismus-verraten-hat/22.html

[52]

„Politischer Bericht von David North an das Internationale Komitee der Vierten Internationale“, 11. Februar 1984, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 43, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/06.html

[53]

News Line, 8. März 1979, zitiert in: ebd.

[54]

Workers Revolutionary Party, „Fourth Congress“, 1980, zitiert in: „Die WRP verrät die arabischen Massen“, IKVI, „Wie die WRP den Trotzkismus verraten hat. 1973–1985“, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 1, Essen 1986, S. 48, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/ikvi-wie-die-wrp-den-trotzkismus-verraten-hat/22.html

[55]

Workers Revolutionary Party, „Documents of the Fifth Annual Congress“, 1980, zitiert in: „Der Ausbruch des iranisch-irakischen Kriegs“, IKVI, „Wie die WRP den Trotzkismus verraten hat. 1973–1985“, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 1, Essen 1986, S. 52, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/ikvi-wie-die-wrp-den-trotzkismus-verraten-hat/26.html

[56]

News Line, 25. September 1980, zitiert in: „Politischer Bericht von David North an das Internationale Komitee der Vierten Internationale“, 11. Februar 1984, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 44, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/06.html

[57]

News Line, 7. Februar 1981, zitiert in: „Der Ausbruch des iranisch-irakischen Kriegs“, IKVI, „Wie die WRP den Trotzkismus verraten hat. 1973–1985“, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 1, Essen 1986, S. 53-54, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/ikvi-wie-die-wrp-den-trotzkismus-verraten-hat/26.html

[58]

„Politischer Bericht von David North an das Internationale Komitee der Vierten Internationale“, 11. Februar 1984, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 45, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/06.html

[59]

News Line, 17. Februar 1979, zitiert in: ebd., S. 44.

[60]

Ebd.

[61]

Ebd., S. 45.

[62]

Ebd., S. 39.

[63]

„Brief von David North an Mike Banda”, 23. Januar 1984, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 39, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/05.html

[64]

„Politischer Bericht von David North an das Internationale Komitee der Vierten Internationale“, 11. Februar 1984, in: Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, Essen 1986, S. 39, verfügbar unter: https://www.wsws.org/de/special/library/das-IKVI-verteidigt-den-Trotzkismus-1982-1986/06.html

[65]

Ebd., S. 39–40.

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